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  • Elefantenkuh Farha während der Geburt.

    Zu schwach zum Leben

    Die Elefantengeburt im Kaeng Krachan Elefantenpark hat nicht geendet wie erhofft: Das Jungtier kam sehr schwach zur Welt und starb kurz nach der Geburt. Mutter Farhas vorbildliches Verhalten und der grosse Einsatz der Zoomitarbeiter*innen blieben unbelohnt.

    In der Nacht auf Sonntag hat unsere 17-jährige Elefantenkuh Farha im Kaeng Krachan Elefantenpark einen kleinen Bullen auf die Welt gebracht. Das Elefantenkalb war allerdings sehr schwach; so schwach, dass es kurz nach der Geburt verstarb.

    Update vom 18.1.2023
    Erste Ergebnisse aus der Pathologie bestätigen, dass das verstorbene Elefantenkalb nicht lebensfähig war. Gewisse Organe wie Herz oder Lunge waren nicht richtig ausgebildet. Dies führte kurz nach der Geburt zum Tod des Jungtieres. Weitere pathologische Untersuchungen sind im Gange.

    Video: Zoo Zürich, Nicole Schnyder | Hinweis sensible Inhalte: Das Video zeigt eine Elefantengeburt. Ebenfalls ist erkennbar, dass das Jungtier am Ende nicht mehr lebt.

    Vorbildliches Mutterverhalten

    Farha gebar den kleinen Bullen in Begleitung ihrer Mutter Ceyla-Himali. Auch bei wildlebenden Elefanten finden die Geburten im Familienkreis statt.

    Farha und Ceyla-Himali zeigten während und nach der Geburt vorbildliches Sozialverhalten. Als das Kalb da war, zeigte sich schnell, dass es sehr schwach war. Farha und Ceyla kümmerten sich sofort instinktiv richtig um den kleinen Bullen und versuchten, ihn zu beleben.

    Auch die anwesenden Tierärzt*innen versuchten, das lebensschwache Tier mittels einer medikamentösen «Starthilfe» zu unterstützen. Doch alle Bemühungen blieben ohne Erfolg und das Jungtier starb.

    Asiatische Elefanten Farha und Ceyla-Himali im Managementbereich des Kaeng Krachan Elefantenpark im Zoo Zürich.

    Vor der Geburt: Farha (l.) befindet sich mit ihrer Mutter Ceyla-Himali im Managementbereich des Kaeng Krachan Elefantenparks.

    Asiatischer Elefant Farha im Managementbereich des Kaeng Krachan Elefantenparks des Zoo Zürich.

    Hier können die Zoomitarbeiter*innen Fahra besonders gut beobachten und überwachen.

    Ein Tierpfleger beobachtet Farha im Managementbereich des Kaeng Krachan Elefantenparks im Zoo Zürich.

    Die Tierpfleger*innen beobachten Farha bei Nacht und Tag ...

    Ein Team war Tag und Nacht im Elefantenpark.

    ... vor Ort und via Kamera.

    Die Asiatische Elefantenkuh Farha im Managementbereich des Kaeng Krachan Elefantenparks im Zoo Zürich.

    Elefanten haben eine lange Tragzeit von rund 22 Monaten. Auch die Geburt selber dauert seine Zeit.

    Asiatische Elefanten Farha und Ceyla-Himali schlafen im Managementbereich des Kaeng Krachan Elefantenpark im Zoo Zürich.

    Farha und Ceyla-Himali tanken Kräfte bei einem Schläfchen.

    Pathologische Untersuchung

    Farha hat nun Zeit, von ihrem Jungtier Abschied zu nehmen. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist – den Zeitplan gibt dabei Farha vor –, wird das Kalb pathologisch untersucht. Die Untersuchung wird Aufschluss geben über die genaue Todesursache.

    Stand heute lässt nichts darauf schliessen, dass es einen Zusammenhang gibt mit den Elefantenherpesviruserkrankungen im Sommer.

    Tierpfleger Ashely Hereford und Garry White beobachten Elefant Farha im Managamentbereich des Kaeng Krachan Elefantenparks im Zoo Zürich.

    Tierpfleger Ashley im Zwiegespräch mit Farha.

    Impression mit Elefanten- und Tierpflegersnacks im Kaeng Krachan Elefantenpark des Zoo Züich.

    Eine Elefantengeburt bedeutet für alle Beteiligten lange Tage und Nächte. Snacks für Tier und Mensch sind dabei wichtige Helfer.

    Engmaschig betreut

    Der Zoo Zürich hält seine Elefanten im geschützten Kontakt. Das bedeutet, dass Mensch und Tier immer durch eine «Barriere» voneinander getrennt sind.

    Eine engmaschige Betreuung und wo nötig medizinische Versorgung der Tiere findet aber trotzdem statt. So hatten die Zoomitarbeiter*innen Farha schon im Vorfeld der Geburt intensiv überwacht und beobachtet. Zudem massen sie regelmässig die Hormonwerte Farhas und konnten so den Geburtszeitpunkt abschätzen und den gesamten Verlauf überwachen.

    Dr. Maya Kummrow (l.) und Prof. Jean-Michel Hatt bei einer Behandlung im Managementbereich des Kaeng Krachan Elefantenparks im Zoo Zürich.

    Auch im geschützten Kontakt betreuen die Tierpfleger*innen und Tierärzt*innen Farha. Hier gibt Tierarzt Prof. Jean-Michel Hatt Farha eine Rektalmassage, um die Wehen anzuregen.

    Das Veterinär-Team bei einer wehenfördernden Massage.

    Regelmässiges Training nach positiver Bestärkung macht es möglich: Das Tierarztteam macht einen Ultraschall, um den Geburtsverlauf bei Farha zu überprüfen.

    Tierärztin Dr. Maya Kummrow (r.) erklärt die Ultraschallaufnahmen von Farha.

    Tierärztin Dr. Maya Kummrow (r.) erläutert die Ultraschallbilder. Elefanten haben einen komplexen, verschlungenen Geburtskanal.

    Als die Geburt mehrere Stunden nach Abgang des Fruchtwassers noch immer nicht erfolgt war, griffen die Veterinär*innen zudem ein und leiteten die Geburt mit einem wehenfördernden Mittel ein.

    Dass diese Betreuung auch im geschützten Kontakt funktioniert, ist das Verdienst des regelmässigen Trainings mit den Tieren nach dem Prinzip der positiven Verstärkung.

    Asiatischer Elefant Farha bei einer Wehe im Managementbereich des Kaeng Krachan Elefantenparks im Zoo Zürich.

    Die Geburt geht in allmählich in die letzte Phase: Farha mit einer Wehe.

    Bilder der Überwachungskamera zeigen die Elefantengeburt.

    Sekunden nach der Geburt. Elefanten gebären im Stehen – Jungtiere starten mit einem Plumps zum Boden ins Leben. Bild: Überwachungskamera

    Tierärztinnen Dr. Maya Kummrow und Dr. Patricia Kunze bereiten Medikamente für das neugeborene Elefantenkalb vor.

    Unmittelbar nach der Geburt ist klar, dass das Neugeborene sehr schwach ist. Die Tierärztinnen Dr. Maya Kummrow (l.) und Dr. Patricia Kunze richten die Medikamente.

    Asiatischer Elefant Farha mit totem Neugeborenen im Managementbereich des Kaeng Krachan Elefantenparks im Zoo Zürich.

    Auch Elefantenmutter Farha merkt sofort, dass mit ihrem Jungtier etwas nicht stimmt. Sie verhält sich vorbildlich und versucht, den kleinen Bullen zu beleben. Doch weder Farhas instinktiv richtiges Handeln noch die Medikamente der Tierärzt*innen helfen. Der kleine Bulle verstirbt kurz nach der Geburt.

    Tierpfleger Ashely Hereford und Tierarzt Prof. Jean-Michel Hatt beobachten Elefant Farha im Managamentbereich des Kaeng Krachan Elefantenparks im Zoo Zürich.

    Am Ende bleiben das vorbildliche Verhalten von Mutter Farha und Grossmutter Ceyla-Himali und der grosse Einsatz der Zoomitarbeiter*innen – hier Tierpfleger Ashley Hereford und Tierarzt Prof. Jean-Michel Hatt – unbelohnt. Alle Bilder: Zoo Zürich, Nicole Schnyder

    In der natur bedroht

    Asiatische Elefanten sind in der Natur bedroht. Wegen Lebensraumverlust und Wilderei sinkt die Zahl wildlebender Tiere stetig.

    Mit der koordinierten Nachzucht Asiatischer Elefanten in Menschenobhut können Zoos eine Reservepopulation aufbauen. Der Zoo Zürich ist teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Asiatische Elefanten und wird auch weiterhin Elefanten züchten, um zur Erhaltung der Art beizutragen. Der Kaeng Krachan Elefantenpark ist eine der modernsten Elefantenanlagen Europas und bietet beste Voraussetzungen für die Geburt und Aufzucht von Elefantenjungtieren.