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  • Jungstörche im Zoo Zürich.

    Ringe verteilen in luftiger Höhe

    Am Dienstag hat der Zoo Zürich die diesjährigen Jungstörche beringt. Was der Blick in die Horste zu Tage brachte und wie er überhaupt möglich ist, erzählen wir hier.

    Mithilfe einer Autodrehleiter und einem Team von Schutz & Rettung Zürich begaben sich Tierpfleger des Zoo Zürich am Dienstag, 6. Juni 2023, in luftige Höhen. Auf 27 Horsten besuchten sie die diesjährigen Brutpaare der wildlebenden Europäischen Weissstörche.

    Der Tag der Storchen-Berinugung ist angebrochen.

    Ohne Autodrehleiter geht es nicht: Um die Jungstörche beringen zu können, braucht es Zugang zum Horst in luftiger Höhe. Foto: Zoo Zürich, Sandro Schönbächler

    42 Ringe montiert

    In den Nestern fanden die Tierpfleger 45 Jungtiere. 42 davon verpassten sie einen Ring ums Bein. 3 der Jungstörche waren dafür noch etwas zu klein. Der Zoo wird diese im Juli nachberingen.

    Tierpfleger des Zoo Zürich bei der Storchenberingung.

    Aus der Autodrehleiter heraus hat der Tierpfleger Zugriff auf die Jungstörche ...

    Tierpfleger des Zoo Zürich bei der Storchenberingung.

    ... und kann sie mit einem Ring um das Bein herum eindeutig markieren. Fotos: Zoo Zürich, Sandro Schönbächler

    Jeder auf dem Zoogelände geschlüpfte Storch erhält mit seinem Ring eine eigene Identifikationsnummer. Damit ist jeder Vogel eindeutig identifizierbar. Das ist wichtig für die die weitere langfristigen Beobachtung der Tiere.

    Video: Zoo Zürich, Nicole Schnyder

    Sommeraufenthalt

    Die Brutkolonie der Europäischen Weissstörche im Zoo Zürich besteht seit über dreissig Jahren. Die Vögel sind wildlebend. Im Herbst ziehen sie – bis auf wenige Ausnahmen – Richtung Süden, um dort den Winter zu verbringen.

    Zwei Jungstörche mit Elterntier im Zoo Zürich.

    Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Ursprünglich zogen die Störche im Winter bis nach Afrika. Anhand von Überwachungen mit GPS-Sendern stellten Forscher*innen in den vergangenen Jahren aber fest, dass nicht mehr alle Störche so weit fliegen. So überquert heute nur noch etwa ein Drittel der Weissstörche bei Gibraltar das Meer nach Afrika. Die meisten Vögel bleiben in Spanien oder Portugal. Dort finden sie auf offenen Müllhalden offenbar genug Futter, um zu überwintern.

    Jungstörche mit Elterntier im Zoo Zürich.

    Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Erst Wohnungsputz, dann brutgeschäft

    Im Frühling kehren die Störche in ihre angestammten Horste (Nester) im Zoo Zürich zurück. Wochenlang präparieren und optimieren sie diese mit geeignetem Nistmaterial.

    Anschliessend legt das Weibchen 2 bis 7 Eier ab. Die Brutdauer beträgt etwa 30 bis 32 Tage.

    Storcheneltern versorgen ihre Jungtiere im Zoo Zürich.

    Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Nach dem Schlupf kümmern sich die Elterntiere gemeinsam um den Nachwuchs, bis dieser flügge wird. Und im Herbst werden die Jungtiere dann ihren ersten eigenen Langstreckenflug in den Süden antreten.

    Weisstorch über dem Zoo Zürich.

    Weissstörche sind Zugvögel, die im Rahmen ihrer saisonalen Wanderungen sehr lange Strecken zurücklegen. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini