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  • Wildkaninchen

    Europäisches Wildkaninchen

    Oryctolagus cuniculus

    Das Europäische Wildkaninchen stammt ursprünglich aus Südfrankreich, von der iberischen Halbinsel und Nordafrika. Seit der Zeit der Römer ist es in verschiedenen Regionen Mitteleuropas eingebürgert worden. In der Schweiz gab es bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts einige Vorkommen, unter anderem auf der St. Petersinsel im Bielersee und im Raum Basel. Heute gibt es wohl nur noch eine Population bei Sion und gelegentliche Einzelsichtungen in der Region Genf.
    Um 1788 und um 1859 sind in Australien, später auch noch in Neuseeland, Südafrika, in Nordamerika und ab 1950 in Südamerika Wildkaninchen gezielt ausgesetzt worden. In Australien führte dies in eine ökologische und ökonomische Katastrophe. Weil in Australien natürliche Feinde wie Füchse fehlen, vermehrten sich die Kaninchen in ungeahntem Ausmass. Sie wurden zur Nahrungskonkurrenz der einheimischen Känguruarten, aber auch der Schafe und der Rinder auf grossen Zuchtfarmen.
    Die Errichtung von Zäunen, Abschüsse oder Vergiftungsmassnahmen und die Einführung des Fuchses zeigten kaum Erfolg. Ab 1951 versuchte man das Glück mit der aktiven Verbreitung eines für Kaninchen schädlichen Virus. In den ersten Jahren zeigte sich ein Erfolg, doch zwanzig Jahre danach war man wieder gleichweit. Der Bestand hat sich sogar noch vergrössert. Die Kaninchen entwickelten eine Resistenz gegen das Virus und konnten so die Krankheit überleben. Das Wildkaninchen breitet sich in Australien wieder aus und kann leider nur sehr schwer bekämpft werden.
    Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet in Europa sind die Bestände paradoxerweise am Abnehmen. Verschiedene Seuchen, die Zerstörung von geeignetem Lebensraum und die Jagd führten zum Bestandesrückgang.

    Verwandtschaft Hasenartige (80 Arten), Kaninchen, Wildkaninchen (6 Unterarten)
    Lebensraum sandige, lockere Böden, Erdwälle und Böschungen
    Lebensweise dämmerungsaktiv, bodenlebend, tagsüber in selbstgegrabenen Höhlen
    Sozialstruktur in grossen Kolonien
    Futter Gräser, Kräuter, Blätter, Rinde, Zweige, eigener Kot
    Gewicht 1,3 bis 2,2 kg, Junge 40 bis 50 g
    Schulterhöhe 20 cm
    Kopf-Rumpflänge 35 bis 45 cm
    Schwanzlänge 4 bis 7 cm
    Ohrenlänge 6 bis 8 cm
    Tragzeit 4 bis 5 Wochen (5 bis 7 Würfe pro Jahr)
    Wurfgrösse 5 bis 6 Junge, selten 9 Jungtiere, Nesthocker
    Geschlechtsreife 1 bis 2 Jahre
    Lebenserwartung 9 Jahre
    Nutzung Fleisch, Fell, Wildform des Hauskaninchens
    Aktueller Bestand im Ursprungsgebiet abnehmend, in Australien zunehmend und gilt dort als «Schädling»
    Im Zoo Zürich seit 1929 bis 1954, seit 2018

    Verbreitung

    Verbreitungskarte Europäisches Wildkaninchen

    Sponsors

    D. Tassinari, Volketswil
    N. Züger, Hüntwangen
    S. Kündig, Zug
    M. Urban, Ganterschwil
    K. Wiezel, Zürich
    A. Toth, Hittnau
    R. Forno, Lachen
    F. Dürmüller, Wangen bei Olten
    A. Kägi, Winterthur
    A. Lussmann, Schwyz
    E. Steiner, Sursee
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    Conservation status

    IUCN RedList