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  • Hyazintharas im Artenschutzzentrum Ornis.

    Neues Jahr, neues Glück

    Zoodirektor Severin Dressen über gute Vorsätze und konkrete Pläne für das Jahr 2023.

    Wenn Sie diese Zeilen lesen, hat das neue Jahr 2023 bereits begonnen. Viele von uns haben gute Vorsätze gefasst – auch ich zähle dazu. Nach dem Ess- und Festrausch der Weihnachtstage steht bei dem einen oder der anderen vielleicht «gesünder essen» oder «mehr Sport» auf der Vorsatzliste. Ob das auch bei mir der Fall ist, sei an dieser Stelle offengelassen.

    Aber natürlich fassen nicht nur Menschen Vorsätze. Auch wir als Institution Zoo haben uns einiges für 2023 vorgenommen.

    Tierisch starten wir hoffentlich mit einer erfolgreichen Elefantengeburt ins neue Jahr, denn bei Elefantenkuh «Farha» kann es nicht mehr lange dauern. Ob es bei den anderen Zooschwergewichten, unseren Breitmaulnashörnern, schon im Jahr 2023 zu Nachwuchs kommt, werden wir sehen. Paarungen zwischen Bulle Kimba und den Weibchen haben wir jedenfalls beobachtet.

    Auch bei den Koalas hoffen wir in diesem Jahr auf Nachwuchs unseres neuen französisch-deutschen Zuchtpaars – quasi als Zeichen der Völkerverständigung. Persönlich bin ich am meisten gespannt, ob es in den nächsten Monaten schon zu Nachzuchten bei unseren hochbedrohten Exuma-Wirtelschwanzleguanen – unseren neuen Untermietern im Australienhaus – kommen wird.

    Auch ohne Geburten wird es im Tierbestand Veränderungen geben. Prominentes Beispiel ist hoffentlich die Ankunft eines Giraffenbullen, damit unsere Lewa Savanne komplett ist. Von vielen Gästen wohl etwas weniger beachtet, wird es aber auch an anderen Stellen zu Neu-Ankünften kommen – und dafür geben wir im Gegenzug Arten ab. Besonders bei unseren Vögeln, Fischen und Reptilien setzen wir die konsequente Ausrichtung auf bedrohte oder für unsere Forschung relevante Arten fort. Lassen Sie sich also vom einen oder anderen Neuankömmling überraschen.

    Gerade bei den bedrohten Vogelarten sind wir dabei auch auf bauliche Weiterentwicklungen angewiesen. Nur so können wir unsere Vögel art- und zeitgerecht in grossen Freiflugvolieren halten. Und so hoffen wir, dass in diesem Jahr der Rekurs gegen unsere Pantanal Voliere abgelehnt wird und wir endlich unser nächstes Lebensraumprojekt starten können.

    Und wenn wir schon bei der Rubrik «Wünsch dir was» angekommen sind: Auf Planungssicherheit hoffen wir auch in einem anderen Langzeitprojekt des Zoos, Stichwort Zooseilbahn. Deren Baugesuch ist derzeit beim Verwaltungsgericht hängig.

    Zum Glück geht es bei anderen Bauprojekten speditiver zu und wir freuen uns schon sehr auf die Einweihung unseres Naturschutzzentrums im April. Neben der eigentlichen Kino-Ausstellung zu unserem globalen Naturschutzengagement gehört zum Bauprojekt auch, dass wir Dach und Wände des Naturschutzzentrums mit Photovoltaik ausrüsten. So erhöhen wir den Anteil unserer Eigenstromproduktion weiter.

    Auch im zweiten Leuchtturmprojekt unseres Entwicklungsplans 2050 nach der Pantanal Voliere nimmt die Planung weiter Form an. Die Rede ist vom Kongo, unserem neuen Lebensraum für unsere Gorillas. Wir hoffen, das wir in diesem Jahr einen konkreten Projektentwurf präsentieren können.

    Sie sehen, dass es uns an guten Vorsätzen nicht mangelt, wie dieser kleine Ausschnitt aus unseren Projekten für 2023 zeigt. Selbstverständlich werde ich Sie an dieser Stelle über die Fortschritte auf dem Laufenden halten. Für die Erfüllung Ihrer Vorsätze und auch ganz grundsätzlich für das noch frische Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute, Gesundheit und vor allem viel Freude.

    Zoodirektor Severin Dressen 2020 im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.

    Zoodirektor Severin Dressen.

    Nebenstehender Text erschien erstmals im Rahmen der «Zoologisch»-Kolumne Severin Dressens im «SonntagsBlick-Magazin».