
Zoonews-Magazin Frühling 2020: Lewa Savanne
Die flächenmässig grösste Anlage des Zoos bringt einen Hauch von afrikanischer Atmosphäre auf den Zürichberg.
Ein nicht zu übersehender Blickfang stellt der grosse Baobab am Rande der Savanne dar. Mit grosser Liebe zum Detail erstellt, wirkt dieses Kunstimitat sehr lebendig. Vier weitere, kleinere Baobabs sind in der Anlage auszumachen. Sie beherbergen in ihrem Innern automatisierte Fütterungseinrichtungen. Dort können einerseits den Giraffen auf verschiedenen Höhen spezielle Futterpellets angeboten werden, andererseits versorgen getrennte Ausgabestellen die Nashörner und Huftiere mit Heu.
WEITE BLICKE, UNGEWOHNTE GEMEINSCHAFTEN
Gleich neben dem grossen Baobab führt ein Steg ein Stück weit in die Savannenanlage hinein. Von hier aus weitet sich der Blick und da und dort können die verschiedenen Bewohner dieser Landschaft entdeckt werden. Hoch erhobenen Hauptes sind die Netzgiraffen unterwegs. Ihr Fellmuster besticht durch klar begrenzte Flecken. Bedienen sie sich an einer Futterstelle, so fällt ihre lange und agile Zunge auf. Mit dieser Zunge können sie selbst an stark bedornten Ästen feine Blätter abstreifen.
MIT KURZEN BEINEN UND FEINEN STREIFEN
Die massigen Körper der Breitmaulnashörner schieben sich über die Ebene. Mit ihren gut zwanzig Zentimeter breiten Mäulern weiden die Tiere das Gras sehr effizient ab. Ein Nashorn ist rasant unterwegs. Leichtfüssig sieht sein Galopp aus, auch wenn da anderthalb Tonnen auf relativ kurzen Beinen unterwegs sind.
Das Streifenmuster der vier Zebrastuten beim Wasserloch ist unverkennbar das der Grevyzebras: Typisch sind die schmalen und eng stehenden Streifen – jedes Tier mit dem ihm eigenen Strichcode – sowie der weisse Bauch. Auffallend sind weiter die grossen und rundlichen Ohren.

Die Netzgiraffen Luna und Jahi. Foto: Zoo Zürich, Goran Basic
ANTILOPEN IM GRAS
Die zierliche Gestalt der Impalas verrät ihre Zugehörigkeit zu den Antilopen. Schwarzfersenantilope wird dieses Huftier auch genannt, rehbraun mit hellerer Bauchpartie. Die Impalas bilden die grösste Gruppe auf der Savanne. Nur die Männchen tragen die leierförmig geschwungenen Hörner.
SPITZE SÄBEL AUF DEM KOPF
Gleich durch zwei Merkmale macht die Säbelantilope auf sich aufmerksam. Einmal durch ihre mit Ausnahme der bräunlichen Hals- und Brustpartie weisse Fellfarbe. Und dann mit ihren nach hinten gebogenen, bis über einen Meter langen Hörnern, die den Kopf beider Geschlechter zieren. Um 2000 galt die Säbelantilope in der Wildnis als ausgerottet. Aus den in Menschenobhut reichlich vorhandenen Beständen werden nun wieder Tiere ausgewildert.

Die Grevyzebras auf dem Winterplatz. Foto: Zoo Zürich, Marco Schaffner
GESCHNATTER IN ALLEN WINKELN
Akustisch wird diese Savanne nicht vom Brüllen der Löwen dominiert, sondern von dem anhaltenden «Geschnatter» der Helmperlhühner. Die fein gepunkteten Hühnervögel durchstreifen die Savanne ohne erkennbares System in alle Richtungen und dabei geht ihnen der Gesprächsstoff offenbar nie aus.
Die Strausse dürfen auf der Savanne natürlich auch nicht fehlen. Die Füsse der Strausse weisen nur zwei Zehen auf, eine lange mit einer kräftigen Kralle und eine kurze ohne Kralle. Dies ist quasi ein angepasster «Laufschuh» für die schnelle Fortbewegung, die sie ebenfalls beherrschen. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 Kilometern pro Stunde gehören sie sicher zu den schnelleren Bewohnern der Lewa Savanne.
Mehr zur Lewa Savanne und ihren Tieren in unserem Lewa-Tagebuch.
ZOONEWS Frühling 2020
Dieser Artikel erschien in den Zoonews Frühling 2020. Dies gesamte Ausgabe können Sie sich hier online durchblättern oder herunterladen.