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  • Mosaikfadenfisch

    Mosaikfadenfisch

    Trichopodus leerii

    Der Mosaikfadenfisch (Trichopodus leerii) fällt nicht nur durch sein schimmerndes Schuppenmuster auf, das an ein kunstvolles Mosaik erinnert, sondern auch durch seine aussergewöhnliche Anpassungsfähigkeit. Ursprünglich in den dunklen, sauerstoffarmen Schwarzwasserflüssen Südostasiens beheimatet, besitzt er ein spezielles Atmungsorgan – das Labyrinthorgan. Dieses ermöglicht ihm, atmosphärische Luft zu atmen und macht ihn unabhängig von gut durchlüftetem Wasser. Diese Besonderheit verschafft ihm einen evolutionären Vorteil in extremen Lebensräumen. Auffällig sind auch die namengebenden Bauchflossenstrahlen. Diese Sinnesorgane helfen dem Fisch, Berührungs- und Geschmacksreize wahrzunehmen und sich zu orientieren.
    Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist sein einzigartiges Fortpflanzungsverhalten. Das Männchen baut ein kunstvolles Schaumnest an der Wasseroberfläche, bestehend aus Hunderten kleiner Luftblasen, die mit einem Mundsekret stabilisiert werden. Nach einem intensiven Balzritual legt das Weibchen die Eier ab, woraufhin das Männchen sie sorgfältig ins Nest trägt und dort bewacht. Während der Brutzeit zeigt es ein erstaunlich aggressives Territorialverhalten – ein starker Kontrast zu seinem sonst friedlichen Wesen.
    Die Geschlechter sind leicht zu unterscheiden: Männchen weisen längere Flossen und eine leuchtend rötlich-orange Färbung im Brustbereich auf. Diese Farbenpracht wird in der Paarungszeit noch deutlicher und macht den Mosaikfadenfisch zu einem beeindruckenden Schauspiel in jedem Aquarium.
    Ökologisch gesehen ist der Mosaikfadenfisch ein Indikator für intakte tropische Süsswasserlebensräume. Doch Lebensraumverlust und Wasserverschmutzung setzen der Art zunehmend zu. Trotz seiner Beliebtheit in der Aquaristik gilt er in Teilen seines natürlichen Verbreitungsgebiets als bedroht. Seine Fähigkeit, in künstlichen Lebensräumen zu überleben, macht ihn jedoch zum Hoffnungsträger für Arterhalt durch kontrollierte Zuchtprogramme.

    Verwandtschaft Barschverwandte, Kletterfischartige, Labyrinthfische, Osphronemidae, Fadenfische
    Lebensraum stehende und langsam fliessende Süssgewässer mit dichter, schattenverwerfender Ufervegetation und/oder verkrautetem Bodengrund
    Lebensweise territorial, verteidigen ihr Territorium
    Ernährung Plankton, Insekten, Larven, kleine Krebse, Schnecken und Würmer
    Körperlänge bis 12 cm
    Fortpflanzung Das Männchen baut im Zentrum seines Brutreviers ein Schaumnest (Luftblasen, welche durch ein Mundsekret ummantelt werden); Paarungsritual unter dem Schaumnest, Laich treibt an die Oberfläche, wo er vom Männchen im Mund eingesammelt und unter das Schaumnest gebracht wird, nach ein bis zwei Tagen schlüpfen die Larven, nach zwei bis vier Tagen verlassen die Larven das Nest; damit endet auch die Brutpflege des Männchens
    Nutzung Speisefisch, Aquaristik
    Aktueller Bestand unbekannt

    Verbreitung

    Verbreitungskarte Mosaikfadenfisch
    Image

    Bedrohungsstatus

    IUCN RedList