
Europäischer Aal
Anguilla anguilla
In der Sargassosee zwischen Florida und der Karibik hat man die kleinsten Aale gefunden. Daher glaubt man, dass sich irgendwo dort die Geburtsstätte der Aale befindet. Mit dem Golfstrom gelangen sie in Richtung Europa. Wo es ihnen gefällt, lassen sie sich nieder und fressen sich über Jahre Fettreserven für die bevorstehende Hochzeitsreise zurück an den Geburtsort an. Dabei folgen sie immer der stärksten Strömung, weshalb sie oft in den Turbinen der Wasserkraftwerke enden.
Wildlebende Aale gelangen deshalb nicht mehr aus freien Stücken in die Schweiz. Alle bei uns vorkommenden Tiere stammen aus menschlichem Besatz.
Verwandtschaft | Aalartige, Aale (15 Arten) |
Lebensraum | Alle Gewässer ausser eiskalte und schnellfliessende Bergbäche |
Lebensweise | Grosse Fischwanderung: Schlupf in der Sargassosee zwischen Florida und der Karibik (Larven), passiv im Golfstrom nach Europa verfrachtet (2 bis 3 Jahre Dauer), sobald sie auf eine Küste stossen, siedeln sie sich an und dringen ins Landesinnere ein (durchsichtige Miniversionen der Eltern = Glasaale), dabei legen sie auch Strecken über Land zurück, in die Schweiz kamen sie mit 4 bis 6 Jahren, anfressen von Fettreserven für Laichwanderung = Gelbaal kann bis zu 20 Jahre dauern, Aufbruch Hochzeitsreise = Silberaal (Flanken hellglänzend, Rücken dunkel, Augen gross), bis 6’000km lange Wanderung Braucht Versteckmöglichkeiten und gräbt sich auch in Boden ein |
Nahrungserwerb | «nachtaktiver» Jäger, Jäger im Dunkeln: Würmer, Schnecken, Insektenlarven, Krebse, Fische und Frösche |
Körperlänge | 40 bis 100 cm (bis zu 130 cm), Weibchen meist grösser als Männchen |
Gewicht | Bis 6 kg |
Fortpflanzung | Unbekannt, vermutlich in der Sargassosee gelaicht, Abwanderung im Alter von 10 bis 20 Jahren |
Lebenserwartung | 15 bis 20 Jahre, in menschlicher Obhut bis 80 Jahre |
Nutzung | Delikatesse, Speisefisch |
Aktueller Bestand | Stark bedroht; sinkend, aufgrund von verbauten Flüssen und Wasserkraft |
Verbreitung
