
Montserrat-Trupial
Icterus oberi
Der Montserrat-Trupial hat ein sehr kleines Verbreitungsgebiet auf der karibischen Vulkaninsel Montserrat. Anfang der 1990er Jahre lebte eine grosse Population von Montserrat-Trupialen in den Wäldern rund um den Vulkan Soufrière Hills. Vulkanausbrüche zerstörten rund zwei Drittel seines Lebensraumes. 1997 wurde der Bestand noch auf 4000 Vögel geschätzt. . In der Folge weiterer Vulkanausbrüche mit zerstörerischem Ascheregen verknappte sich das Angebot an Insekten und die Vulkanasche beeinträchtigte die Nestlinge. Der Bestand sank auf wenige hundert Tiere. Das Überleben des seltenen Vogels ist seither sehr bedroht. Zusätzlich gefährden Ratten den Montserrat-Trupial, weil sie die Eier aus den Nestern rauben. Naturschützer*innen bemühen sich deshalb, die Ratten aus dieser Region fern zu halten. 1999 startete der Durrell Wildlife Park auf der Kanalinsel Jersey eine Rettungsaktion und ein Zuchtprogramm mit acht in Montserrat eingefangenen Vögeln.
Verwandtschaft | Sperlingsvögel, Singvögel (4000 Arten), Stärlinge (100 Arten), Trupiale (30 Arten) |
Lebensraum | feuchte Wälder bis auf 900 Meter über Meer, selten in Bananenplantagen |
Vogelzug | standorttreu |
Sozialstruktur | Saisoneinehe |
Futter | Insekten, gelegentlich auch Früchte und Nektar |
Nahrungserwerb | häufig auf dem Waldboden |
Gewicht | 150 bis 175 g |
Körperlänge | 20 bis 22 cm |
Gelege | 2 bis 3 Eier (selten bis zu dreimal jährlich) |
Nest | körbchenartiges Nest wird unter grosse Blätter geheftet |
Brütende Tiere | Weibchen, beide Elternteile kümmern sich um Aufzucht |
Brutdauer | 15 bis 18 Tage |
Lebenserwartung | unbekannt |
Nutzung | kulturell, Nationalvogel von Montserrat (britisches Überseeterritorium) |
Aktueller Bestand | weniger als 700 Tiere, stabil, 51 Tiere in 18 europäischen Zoos |
Im Zoo Zürich seit | 2010, erster Zuchterfolg im selben Jahr |
Verbereitung

Pat*innen
H. Schindler, Zollikon | |
A. Winkler, Burgdorf | |
M. + E. Burkhalter, Wernetshausen | |
Wichser Akustik & Bauphysik AG, Zürich |