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  • Hyazinth-Ara

    Soforthilfe für die Hyazintharas

    Der Hyazinthara ist einer der grössten und schönsten Papageien der Welt – aber auch einer der bedrohtesten. Nach einer Erholung der Bestände in den letzten dreissig Jahren haben Brände im südlichen Pantanal im Jahr 2019 die Situation für die Hyazintharas wieder verschärft. So hilft der Zoo Zürich.

    Der Hyazinthara ist mit einer Körperlänge von rund einem Meter der längste aller Papageien. Zum Verhängnis wurde dem südamerikanischen Vogel sein schönes blaues Gefieder. Der Mensch bejagte den attraktiven Papagei für den nationalen und internationalen Tierhandel oder wegen seiner schönen Federn. Dies führte zu einem starken Rückgang der Hyazinthara-Population.

    Dank einer Kontrolle des internationalen Handels und dank lokalen Schutzbemühungen konnte sich der Bestand der Hyazintharas in den letzten dreissig Jahren wieder erholen und verdreifachen. Der limitierende Faktor für eine weitere Vergrösserung des Bestandes sind nun fehlende Nistmöglichkeiten für die Vögel. Dies hängt vor allem mit der Abholzung grosser Bäume und der allgemeinen Entwaldung des Pantanals zusammen.

    Hyazinth-Ara

    Das Team des Hyacinth Macaw Project installiert neue Nistkästen für die Hyazintharas auf einer Farm, die im August 2020 zu 92% abbrannte. Dies ermöglicht den Vögeln, sich weiterhin fortzupflanzen. Foto: Hyacinth Macaw Project, Marcos Roberto Ferramosca.

    Hyazinth-Ara

    Um die schwer zu erreichenden Nistkästen zu untersuchen und überwachen, braucht es ein gutes Fahrzeug. Während der Regenzeit muss man häufig auf ein Boot oder auf Pferde zurückgreifen. Foto: Hyacinth Macaw Project.

    Die verheerenden Brände im Pantanal im Jahr 2019 haben auch die Hyazintharas stark betroffen. Von den regelmässig überprüften Nestern ist fast die Hälfte direkt durch die Feuer betroffen. Zusätzlich ist ein für die Hyazintharas wichtiges Rückzugsgebiet fast vollständig abgebrannt.

    Als Folge der reduzierten Nistmöglichkeiten kommt es unter den Vögeln vermehrt zu Streitereien. Gleichzeitig fielen vermehrt Vögel Beutegreifern zum Opfer.

    Jetzt installiert der Zoo Zürich, zusammen mit seinem Partner vor Ort, zusätzliche Nistkästen im Pantanal, um den Hyazintharas wieder vermehrt Nistmöglichkeiten anzubieten.

    Feuerbekämpfung im Pantanal of Perigara. Video: Instituto Arara Azul

    Schon vor den Feuern zeigte sich, dass künstliche Nistmöglichkeiten dem Hyazinthara bei der Fortpflanzung helfen. Im Laufe des langjährigen «Hyacinth Macaw Project» ist die Population der Vögel auch dank der Installation der künstlichen Nistmöglichkeiten wieder gestiegen.

    Wissenschaftler*innen kontrollieren und unterhalten die ausgebrachten Nistkästen regelmässig. Dadurch sind die Jungvögel besser gegen Raubfeinde und das Wetter geschützt, was ihre Überlebenschancen erhöht. Hyazintharas werden heute in Gebieten gesehen, aus denen sie zuvor verschwunden waren.

    Hyazinth-Ara

    Die Biologin Neiva Guedes, Präsidentin des Hyazinth-Ara Institutes, installiert einen neuen Nistkasten für die Aras. Foto: Hyacinth Macaw Project, Marcos Roberto Ferramosca

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    Auch die Küken der Hyazinth-Aras werden regelmässig untersucht. Im Bild untersucht die Biologin Neiva Guedes ein 74 Tage altes Küken aus einem natürlichen Nest. Foto: Hyacinth Macaw Project, Bruno Carvalho

    Dank der Aufklärung der Bevölkerung hat sich der Handel mit den Hyazintharas minimiert, auch wenn er nicht komplett unterbunden ist.

    Vom Schutzprojekt für die Hyazintharas profitieren auch verschiedene andere Tierarten wie andere Aras, Tukane, Raubvögel, Eulen, Enten, Insekten oder Fledermäuse. Neben der direkten Arbeit mit dem Ara hat das Projekt zum Ziel, die Bevölkerung für die Hyazintharas zu begeistern und sie für den Naturschutz zu sensibilisieren.