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  • Dickschnabelreiher im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.

    Nachhaltigkeit im Zoo Zürich

    Der Zoo Zürich als Botschafter zwischen Mensch, Tier und Natur und als Zentrum für den Naturschutz arbeitet stetig daran, Ressourcen zu schonen und die eigene Nachhaltigkeit zu optimieren.

    CO2-Kompensation

    Der Zoo Zürich kompensiert die eigenen betrieblichen Emissionen – und arbeitet weiterhin daran, diese fortlaufend zu reduzieren. Hierzu hat er eine freiwillige Zielvereinbarung mit der Energie-Agentur der Wirtschaft unterzeichnet. Darin verpflichtet er sich zu einer weiteren Einsparung von CO2.

    Energie-Agentur der Wirtschaft

    Seine CO2-Emissionen ermittelt der Zoo Zürich seit 2010 jährlich mittels des «Greenhouse Gas Protocol». Die Emissionen schwanken von Jahr zu Jahr und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Letztere sind nur bedingt kontrollierbar. So beeinflussen etwa das Besucheraufkommen aber auch periodische Unterhaltsarbeiten (z.B. Heizungssanierungen) oder unvorhersehbare Defekte (z.B. Kühlmittel-Leckagen der Wärmepumpe) die Emissionen, zum Teil erheblich.

    Vollständig kann der Zoo Emissionen noch nicht vermeiden, selbst nicht mit den umfangreichen Massnahmen, die er tätigt. Aus diesem Grund kompensiert er diese nicht beeinflussbaren Überschüsse in sorgfältig ausgewählten Projekten. Der Zoo stellt dabei hohe Anforderungen an die Projekte, die sie nicht nur hinsichtlich der CO2-Reduktion erfüllen müssen, sondern auch in allen anderen Belangen von Nachhaltigkeit.

    Das Kompensationsprojekt

    Das Keo Seima Wildlife Sanctuary REDD+ schützt einen der wichtigsten Regenwälder Kambodschas. Dieser ist Lebensraum für verschiedene zum Teil stark bedrohte Tierarten. Auf 167'000 Hektar Regenwald, umgeben von 297'000 Hektar Pufferzone, leben 13'000 Menschen in 20 Dörfern.

    Bild aus dem Keo Seima Wildlife Sanctuary in Kambodscha. Der Zoo Zürich kompensiert im REDD+ Projekt seinen Rest-CO2-Ausstoss.
    Bild aus dem Keo Seima Wildlife Sanctuary in Kambodscha. Der Zoo Zürich kompensiert im REDD+ Projekt seinen Rest-CO2-Ausstoss.
    Bild aus dem Keo Seima Wildlife Sanctuary in Kambodscha. Der Zoo Zürich kompensiert im REDD+ Projekt seinen Rest-CO2-Ausstoss.

    Mit Unterstützung der Wildlife Conservation Society WCS ist hier ein nachhaltiges Waldmanagement entstanden, das illegale Abholzungen vermeidet. Die Erhaltung des Regenwalds bindet CO2 und schafft Arbeitsplätze.

    Für die Bevölkerung schafft das Projekt einen sicheren und legalen Lebensraum (Indigenous Communal Land Titles). Kinder erhalten Zugang zu Schulbildung. Sieben Dörfer haben bisher rechtlich anerkannte Landtitel erhalten. Das Ziel ist es, dass die Bunong ihren eigenen Regenwald nachhaltig pflegen und schützen können.

    Strom

    Der Zoo Zürich bezieht zu 100 Prozent erneuerbaren Strom des Labels «naturemade star» von ewz. «ewz.pronatur» steht für Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen wie Wasser, Sonne, Biomasse und Wind. Dazu sagen die ewz: «Der naturemade star-Fond unterstützt die Renaturierung von Gewässern sowie die Aufwertung seltener Lebensräume für Pflanzen und Tiere.»

    ewz

    Photovoltaik

    Die zooeigenen Photovoltaikanlagen und Solarpanels produzierten 2023 an 6 Standorten im Zoo knapp 3000'000 kWh Strom. Den Löwenanteil davon lieferte die neuste, im Frühjahr 2023 in Betrieb genommene Anlage auf dem Dach und an der Fassade des Masoala Regenwalds mit knapp 180'000 kWh Strom. Weitere Anlagen sind an verschiedenen Standorten im Zoo geplant.

    Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Naturschutzzentrums beim Masoala Regenwald.

    Eine neue Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Naturschutzzentrums beim Masoala Regenwald liefert seit 2023 zusätzlichen Strom. Foto: Zoo Zürich, Nick Soland

    Wo möglich setzt der Zoo in den Tierhäusern, im Besucherbereich und in den Büros Stromsparlampen und Bewegungsmelder ein. Mit der Optimierung von Pumpen und Antrieben reduziert der Zoo den Stromverbrauch weiter. 

    Wärme

    Der Zoo Zürich produziert rund 98 Prozent der benötigten Wärme nachhaltig. Rund 77 Prozent der Wärme erzeugt der Zoo mit (FSC-) Holzschnitzeln, rund 21 Prozent mittels einer Wärmepumpe im Masoala Regenwald. Durch den Einsatz von rund 7000 Kubikmetern Holzschnitzel kann der Zoo bis zu 600'000 Liter Heizöl pro Jahr einsparen; die Wärmepumpe spart bis zu 180'000 Liter Heizöl.

    Über Optimierungen der Energiezentrale und die damit verbundene Reduktion des Öl-Anteils hat der Zoo den jährlichen CO2-Ausstoss seit 2010 um 700 Tonnen reduziert.

    Anlieferung der Holzschnitzel für die zooeigene Holzschnitzelheizung.

    Rund 7000 Kubikmeter Holzschnitzel befeuern die Heizung des Zoos – und sparen bis zu 600'000 Liter Heizöl ein. Foto: Zoo Zürich, Marco Schaffner

    Wärmepumpe

    2010 installierte der Zoo im Masoala Regenwald 40 Erdsonden in je 250 Metern Tiefe. Über eine Wärmepumpe erzeugen sie seither den grössten Teil der benötigten Wärme für den Masoala Regenwald. Überschüssige Kälte der Wärmepumpe nutzt der Zoo durch Wärmerückgewinnung für die Gastronomie und die Lüftung des Masoala Regenwalds.

    Durch den Einsatz der Wärmerückgewinnungsanlagen, die Erneuerung der Energiezentrale und eine optimale Wärmedämmung bei Um- und Neubauten reduziert der Zoo die Heizleistung und vor allem den Öl-Anteil zusätzlich. Dieser macht heute nur noch 1-2% des gesamten Wärmebardarfs aus – früher waren es noch rund 30%.

    Gestaffelte Heizung

    Als weitere Effizienzsteigerungsmassnahme hat ein Mitarbeiter des Zoos über eine selbstentwickelte clevere technische Anpassung eine Staffelung eingeführt, damit nicht alle Bezüger im Heizungsnetz gleichzeitig voll Hitze anfordern (etwa um 6 Uhr morgens). Das Gebäudeleitsystem regelt dies automatisiert.

    So verzögert zum Beispiel das Heizsystem des Masoala Regenwalds bei erwartet schönem Wetter (klarer Himmel um 6 Uhr morgens) den Aufheizvorgang. Dies ermöglicht der Sonne, diese Arbeit zu übernehmen. Dadurch spart der Zoo Heizenergie. Im Lewa Giraffenhaus ist eine ähnliche Schaltung eingebaut.

    Masoala Regenwald im Zoo Zürich im Februar 2023.

    Der Masoala Regenwald bezieht den grössten Teil seiner Wärme über eine Wärmepumpe – und an sonnigen Tagen auch direkt von der Sonne. Foto: Zoo Zürich, Fabio Süess

    Wasser

    Der Zoo Zürich reduziert seinen Wasserverbrauch auf das Nötigste, wobei er natürlich auf die Bedürfnisse der Tiere Rücksicht nimmt. Seine zum Teil sehr grossen Wasserflächen reinigt der Zoo unter anderem mit Teichreinigungssystemen (Pflanzensandfilter, biologische Kläranlagen, Drucksandfilter, Trommelfilteranlagen) in der Anlage selbst und muss damit weniger Frischwasser einspeisen. Zur Nachspeisung der Teiche und zur Beregnung nutzt der Zoo in verschiedenen Bereichen Regenwasser.
     

    Asiatischer Elefant Farha im Kaeng Krachan Elefantenpark des Zoo Zürich.

    Die Asiatische Elefantenkuh Farha bei einem der vielen Wasserbecken im Kaeng Krachan Elefantenpark. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Den Masoala Regenwald beispielsweise versorgt der Zoo durch aufbereitetes Regenwasser. Dort, wo kein Regenwasser zur Beregnung eingesetzt werden kann, ist zum Teil Osmosewasser nötig. Bei dessen Produktion entsteht ein Restwasser (Grauwasser). Dieses nutzt der Zoo im Masoala Regenwald etwa für die Toilettenspülungen.

    Abfall

    Auf seinem Betriebshof sammelt der Zoo Zürich den Abfall getrennt nach Metall, Holz, Papier, Karton, Glas, Bauschutt, Aushub, Grüngut, Batterien, Farben/Lacke und PET. So kann er die Wertstoffe fachgerecht dem Recycling oder der Entsorgung zuführen. Durch die Zentralisierung, grössere Mulden und ein effizientes Entsorgungskonzept kann der Zoo zudem Entsorgungsfahrten einsparen.

    Grünabfälle wie etwa Mist und Speisereste führt der Zoo der Biogasproduktion zu. Pflanzenteile (Stämme und Äste) und Holzschnitzel aus dem eigenen Wald bereitet er für die Tiere auf. Nach Gebrauch kompostiert er sie und verwertet sie ein weiteres Mal (z.B. als Kompost, Rindenmulch, Erde).

    Altes Holz nutzt der Zoo zum Teil zur Verhaltensanreicherung der Tiere. Danach wird es gehackt, als Holzschnitzel in Tieranlagen und zum Schluss als Grünabfall zur Biogasherstellung verwendet.

    Recyclingstationen für die Gäste

    Biosammelstelle beim Ubele Kiosk in der Lewa Savanne des Zoo Zürich.

    Dank einer eigens konzipierten Sammelstelle können die Zoogäste ihre kompostierbaren Abfälle – sowohl die Essensreste als auch das Einweggeschirr – fachgerecht entsorgen. Foto: Zoo Zürich, Sandro Schönbächler

    Seit 2021 bzw. 2022 sammelt der Zoo Zürich an seinem Verpflegungsstandort in der Lewa Savanne (Ubele Kiosk) und beim Säntisblick auch im Gästebereich kompostierbare Abfälle. Dies sind nicht nur Essensreste – alle an den Verpflegungsständen verkauften Produkte sind kompostierbar, also auch das Geschirr, die Trinkbecher etc. Über die Sammelstationen kann der Zoo auch diese der Biogasproduktion zuführen. Einzige Ausnahme: Pet-Getränkeflaschen. Diese sammelt der Zoo getrennt und führt sie dem Recycling zu.

    Verkehr

    Der Zoo Zürich empfiehlt, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen und kommuniziert dies aktiv. Mittels Partnerschaften mit den SBB und dem ZVV setzt er entsprechende Anreize. Die Partnerschaften baut er kontinuierlich aus.

    Zudem verfolgt der Zoo Zürich das Projekt einer Seilbahn von Stettbach auf den Zürichberg. Sie macht die Anreise mittels ÖV attraktiver und fördert sie weiter.

    Zooseilbahn

    Visualisierung der Zooseilbahn.

    Die Zooseilbahn ist zentral, um den Zoo noch besser mit ÖV zu erschliessen, insbesondere für Gäste aus der Ostschweiz. Rendering: Region Five Media

    Die zooeigene Fahrzeugflotte ist grösstenteils elektrisch und mit Ökostrom betrieben. Bei der Neuanschaffung bevorzugt der Zoo wo immer möglich Elektrofahrzeuge, selbst wenn diese in der Anschaffung teurer sind als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.

    Die Anreise der Zoogäste kompensiert der Zoo als persönliche Immissionen der Besucher*innen nicht.

    Geld für Naturschutz

    Die Gewinne der Zoorestaurants und Zooshops fliessen direkt in den Zoo Zürich und unterstützen damit dessen ideelle Ziele. Aus allen Umsätzen der Zoorestaurants und Zooshops gehen zwei Prozent zuhanden der Naturschutzprojekte des Zoo Zürich.
     

    Naturschutzprojekt PanEco

    Sumatra ist eines der acht Schwerpunkt-Naturschutzprojekte, die der Zoo Zürich langjährig unterstützt. Foto: Stiftung PanEco, Aristo

    Weiterentwicklung

    Der Zoo Zürich ist bestrebt, im Bereich der Nachhaltigkeit laufend noch besser zu werden. Über die nächsten Jahre verfolgt er hierzu unter anderem folgende Massnahmen:

    • Weitere Optimierung des Energie- und Wasserverbrauchs;
    • Weitere Reduktion der Abfallmenge;
    • Alte Häuser auf ihre Wärmedämmung überprüfen, sanieren oder ersetzen;
    • Weitere Optimierung der Transportlogistik;
    • Laufende Überprüfung und Justierung der Bezugsquellen und deren Nachhaltigkeit für Restaurant- und Shopprodukte.