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  • Schneeleopard Warjun im Zoo Zürich.

    Medien-Apéro April: Raubkatzen auf dem Catwalk

    Ein besonders spannendes Element des neuen Grosskatzen-Lebensraums Panterra ist montiert. Der Catwalk ist eine 17 Meter lange Spezialanfertigung und Herzstück des künftigen Rotationsprinzips für unsere gefährdeten Raubkatzen. Über die Tierbrücke werden Tiger, Löwe und Schneeleopard regelmässig die Bereiche tauschen und dadurch mit immer neuen Anreizen und Gerüchen konfrontiert sein. Das dient dem Tierwohl und ermöglicht unseren Besucher*innen faszinierende Einblicke. Denn der Catwalk führt über die Köpfe der Zoogäste hinweg.

    Nicht mehr eine Anlage pro Art, sondern ein unterteilter Lebensraum für alle. Zwar bleiben Asiatischer Löwe, Amurtiger und Schneeleopard auch in der neuen Grosskatzenanlage Panterra optisch und räumlich voneinander getrennt. Für die feine Nase der Tiere ändert sich aber vieles. Denn die jeweils anderen zwei Arten werden für Löwe, Tiger und Leopard deutlich präsenter sein. Künftig werden die drei gefährdeten Grosskatzenarten dank der neuen Tierbrücke, dem sogenannten Catwalk, regelmässig, teilweise gar mehrmals pro Tag, ihren Lebensraumbereich wechseln und so den Vorgänger oder die Vorgängerin jeweils noch deutlich wahrnehmen. Für die Raubkatzen ist das spannend und herausfordernd zugleich und erhöht das Tierwohl.

    Auch bietet die Brücke einen spannenden Aussichtspunkt. Katzen lieben es erhöht zu liegen und alles im Blick zu haben. Da unterscheiden sich grosse und kleine Katzen wenig voneinander. Der Catwalk wird künftig in 4.5 Metern Höhe über den Besucherweg hinweg führen. So haben auch unsere Besucher*innen einen idealen Blick auf die Tiere.

    SPEZIALANFERTIGUNG AUS GRAUBÜNDEN

    Angefertigt hat den Catwalk eine Stahlbaufirma in Graubünden. Für die Spezialanfertigung wurden rund 28.5 Tonnen Stahl verarbeitet. Allein die eigentliche Brücke ist 17 Meter lang und wiegt 15 Tonnen. Auf beiden Seiten führen jeweils Treppen hinab in die verschiedenen Anlagenteile. Durch den Einsatz von Schiebern lässt sich steuern, welche Bereiche miteinander verbunden sind. Dies ermöglicht es, die Grosskatzen zwischen den vier Hauptbereichen des neuen Lebensraums rotieren zu lassen, ohne dass sie sich dabei in die Quere kommen. 

    Nutzt eine Raubkatze den Steg, läuft sie dabei nicht direkt auf dem Stahl, sondern balanciert auf einem Fichtenbaumstamm, der links und rechts von Pflanzen eingefasst ist. Herausstehende Äste bieten zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten, beispielsweise um sich daran zu reiben oder zu kratzen.

    AUF DER JAGD NACH FUTTER

    Neben dem Catwalk werden auch drei Futter-Seilbahnen zusätzliche Anreize für unsere Raubkatzen bringen. Die grössste wird in der ehemaligen Schneeleoparden-Anlage montiert sein und die Raubkatzen animieren, ihren natürlichen Jagdinstinkt auszuleben. An der Seilbahn wird Fleisch blitzschnell durch die Anlage gezogen. Den Raubkatzen bleiben nur wenige Sekunden, um zu reagieren. Sind sie zu langsam, gehen sie leer aus. 

    So kann es vorkommen, dass die Tiere – ebenfalls wie in der Wildnis – auch mal einige Tage nichts zu fressen haben und an anderen Tagen dafür viel. Katzen sind in der Lage auf Vorrat zu fressen. Eine Überlebensstrategie, da natürlicherweise oftmals nur etwa einer von zehn Jagdversuchen tatsächlich erfolgreich ist. Wann die Seilbahn jeweils Futter bringt, entscheiden die Tierpfleger*innen situativ. Es wird also keine Regelmässigkeit geben, an die die Raubkatzen sich gewöhnen könnten. 

    INSEKTEN UND SPINNEN IM RAMPENLICHT

    Im Umbau befindet sich auch das ehemalige Löwenhaus. Hier entsteht ein frei zugängliches Paradies für Insekten und Spinnen. Der Verlust der Artenvielfalt bei den Wirbellosen ist immens. Zwischen 50 und 75 Prozent der Gesamtbiomasse aller Insekten ist in den vergangenen 30 Jahren verschwunden, zeigen Studien auf. Höchste Zeit hier ein Zeichen zu setzen und die artenreichste aller Tierklassen ins Rampenlicht zu rücken.

    Im neuen Insektenhaus können unsere Gäste verschiedenste Käfer, Schrecken und andere Insekten hautnah erleben. Trennende Glasscheiben wird es nicht geben. Ein besonderes Highlight bildet die ebenfalls zugängliche Höhle für die handtellergrossen Geisselspinnen, in der es gute Augen und etwas Geduld brauchen wird, um in den Ritzen und Spalten die Achtbeiner zu entdecken. 

    Neben Insekten, Spinnen und Raubkatzen erhalten auch die Kleinen Pandas eine Erweiterung ihres bisherigen Lebensraums. Über die Köpfe der Gäste hinweg gelangen sie über Brücken in ausgewählte Bäume in Panterra. Der Kleine Panda wie auch alle drei Grosskatzenarten Asiatischer Löwe, Amurtiger und Schneeleopard sind gefährdete Tierarten, deren Erhalt durch die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme EEP sichergestellt ist. Der Zoo Zürich beteiligt sich an allen vier EEPs. Der neue Lebensraum Panterra ist ein weiterer Schritt hin zu mehr Artenschutz und wird in vielerlei Hinsicht ein Highlight werden – für unsere Tiere und unsere Gäste.

    VIDEOS

    Das Video ist unter Quellenangabe zur redaktionellen Berichterstattung über den Zoo Zürich freigegeben.

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    VIDEO: MONTAGE CATWALK (MIT UNTERTITEL)

    Copyright: Zoo Zürich, Sandro Schönbächler, Ann Stina Willemse

    VIDEO: MONATAGE CATWALK (OHNE UNTERTITEL)

    Copyright: Zoo Zürich, Sandro Schönbächler, Ann Stina Willemse

    BILDER

    Bilder sind unter Quellenangabe zur redaktionellen Berichterstattung über den Zoo Zürich freigegeben.

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    Schematische Darstellung des geplanten Rotationsprinzip in Panterra.

    So funktionierts: Das Rotationsprinzip von Panterra, schematisch dargestellt. Grafik: Zoo Zürich, Daniel Egger