Happy Birthday Masoala Regenwald!
2023 feiert der Masoala Regenwald sein 20-Jahre-Jubiläum. Das damit verknüpfte Naturschutzprojekt auf Madagaskar ist sogar noch älter. Wie alles entstanden ist und was den Masoala Regenwald so einzigartig macht, erzählen wir hier mit Videos, Bildern und Anekdoten – unter anderem von einem alt Bundesrat.
Er ist bist heute die vielleicht visionärste Anlage unseres Zoos: der Masoala Regenwald. Er war das erste Projekt, das Anlage im Zoo und Naturschutz vor Ort untrennbar miteinander verknüpfte. Er war die erste Haltung, die alle Tiere und Pflanzen in einer komplexen «Wohngemeinschaft» zu einem funktionierenden Mini-Ökosystem zusammenfasste. Und die Zoobesucher*innen macht er seit dem ersten Tag von Zaungästen zu Entdecker*innen mitten drin im Lebensraum.
Der Masoala Regenwald feiert heuer seinen 20. Geburtstag – und ist in seiner Form und seiner Notwendigkeit doch keinen Tag gealtert.
Video-Rückblick: Die Entstehung des Regenwaldes
Mit alt Bundesrat Moritz Leuenberger, Masoala-Landschaftsarchitekt Günther Vogt und weiteren wichtigen Akteur*innen. Video: Zoo Zürich
Noch mehr Rückschau auf die Entstehung und Weiterentwicklung des Masoala Regenwalds, samt Bildstrecke aus der Bauzeit und Anekdoten, gibt es hier:
Vom Schiessplatz zur Dschungel-WG
Naturschutzprojekt masoala
Der Masoala Regenwald in Zürich ist aufs Engste verknüpft mit seinem «grossen Bruder», dem Regenwald auf der Masoala-Halbinsel in Madagaskar. Bereits seit 28 Jahren engagiert sich der Zoo dort vor Ort für die Erhaltung des Regenwaldes und der Biodiversität.
Video: Zoo Zürich
Noch mehr Infos rund um das Naturschutzengagement des Zoo Zürich in Madagaskar mit Zahlen und Bildern gibt es hier:
Im Rahmen des 20-Jahre-Jubiläums verleiht der Zoo Zürich zum zweiten Mal seinen Naturschutzpreis «Conservation Award». Dieser geht heuer nach Madagaskar. Wer den Preis erhalt und alle weiteren Infos gibt es hier:
Zur Kategorie «Oldie but Goldie» gehört die wahre Räuberstory, die sich vor rund zehn Jahren im Regenwald auf der Halbinsel Masoala auf Madagaskar abspielte. Mitten drin: unser heutiger Leiter Naturschutz, Martin Bauert.
Die Dschungel-WG
Der Masoala Regenwald ist seit 20 Jahren ein lebendiges Ökosystem mit rund 40 Tierarten und über 500 Pflanzenarten, die sich ihren gemeinsamen Lebensraum teilen. Der vom Aussterben bedrohte Rote Vari springt vorbei an Pantherchamäleons. Vasapapageien und die stark gefährdeten Flughunde schwingen ihre Flügel zwischen Kokospalmen, Maniok oder dem Flammenbaum. Weit unten, zwischen Hasenpfotenfarn und Zypergras, macht sich der Mähnenibis auf die Suche nach Nistmaterial.
Gleitet elegant durch den Regenwald: ein Rodrigues-Flughund. Foto: Zoo Zürich, Fabio Süess
Nachwuchs für den Artenschutz
Ein wichtiges Thema innerhalb des Masoala Regenwalds ist die Fortpflanzung seiner Bewohner. Von der stark gefährdeten Bernierente gibt es auf Madagaskar nur noch rund 630 Individuen. In der Zoo-Reservepopulation leben 260 Tiere. Von den 70 Entenküken, die im letzten Jahr in allen Zoos weltweit schlüpften, stammt die Hälfte aus unserem Masoala Regenwald.
Klein und unscheinbar, für ihre Art aber sehr wichtig: Zwei Küken der stark gefährdeten Bernierente. Foto: Zoo Zürich, Albert Schmidmeister
Künftig will der Zoo noch mehr bedrohte Arten in seinem Masoala Regenwald ansiedeln – den Dickschnabelreiher oder den Heiligen Ibis zum Beispiel.
Lemur im Shop und Premiere
Die Tiere im Regenwald sorgten über die Jahre auch immer wieder für Überraschungen. Ein Roter Vari etwa unternahm vor einigen Jahren einen Ausflug in den angrenzenden Zooshop und gesellte sich dort zu den Plüschtieren. Die Mähnenbisse sorgten 2004 für eine Weltpremiere, indem sie als erstes Paar ihrer Art in einem Zoo ein Küken erfolgreich ohne menschliche Unterstützung aufzogen.
Die Mähnenibisse, die 2002 und 2003 im Masoala Regenwald einzogen, waren selber Handaufzuchten aus dem Weltvogelpark Walsrode. Eines der beiden Paare zog 2004 erfolgreich selbständig ein Küken auf – weltweit einmalig. Foto: Zoo Zürich, Fabio Süess
Die Mausmakis zogen 2005 noch als «Braune Mausmakis» in den Masoala Regenwald ein. Nur vier Monate später ordneten Forscher*innen die Tiere einer neu beschriebenen Art zu und gaben ihnen den Namen «Goodman-Mausmaki».
Gehören zu den heimlichen Stars des Masoala Regenwalds: die Goodman-Mausmakis. Foto: Zoo Zürich, Sam Kneubühler
Mausmakis sind dämmerungsaktiv und damit zu «normalen» Besuchszeiten kaum zu entdecken. Aus diesem Grund gibt es diesen Spätsommer spezielle Mausmaki-Führungen zum Entdecken der kleinen Winzlinge.