Omysha verliert Kampf gegen Elefantenherpesvirus
Traurige Nachricht aus dem Kaeng Krachan Elefantenpark: auch Omysha hat den Kampf gegen das gefürchtete «Elefantenherpesvirus» verloren. Die achtjährige Elefantenkuh ist in der Nacht auf Montag gestorben.
Letzte Nacht ist im Zoo Zürich das Asiatische Elefantenweibchen Omysha an den Folgen ihrer schweren Erkrankung gestorben, ausgelöst durch das Elephant Endotheliotropic Herpes Virus EEHV – nur kurze Zeit nach ihrem zweijährigen Bruder Umesh (Bericht hier). Der Zoo verliert damit innert weniger Tage zwei junge Elefanten an das gefürchtete Virus.
Video: Zoo Zürich, Nicole Schnyder, Sabrina Markzoll
Sofortige Behandlung ohne Erfolg
Der Zoo hatte wenige Tage zuvor eine verstärkte Virenaktivität bei der achtjährigen Omysha festgestellt. Die Tierärzt*innen und Zoomitarbeiter*innen hatten darauf sofort eine intensive Behandlung rund um die Uhr eingeleitet (ausführlicher Bericht hier). Leider sprach Omysha auf die Behandlung mit antiviralen Medikamenten und Blutplasmatransfusionen nicht an.
Gelegenheit zum Abschied
Omyshas Schwester Chandra (20) und ihre Mutter Indi (36) erhielten nach Omyshas Tod Zeit, von ihrer Tochter/Schwester Abschied zu nehmen.
Mutter Indi nimmt Abschied von ihrer toten Tochter Omysha, die im Behandlungsstand des Kaeng Krachan Elefantenparks liegt. Foto: Zoo Zürich, Nicole Schnyder
Pathologische Untersuchung
Nun untersuchen Patholog*innen die tote Omysha genau, wie auch zuvor schon Umesh. Dies wird hoffentlich dazu beitragen, das Virus besser verstehen und damit auch die Behandlungsmethoden verbessern zu können. Unter anderem laufen Forschungsarbeiten, um eine Impfung gegen das EEHV zu entwickeln. Diese könnte junge Elefanten in der Zukunft vor dem Virus schützen.
Ein Bild aus unbeschwerten Tagen: Omysha beim Baden mit Umesh im Aussenbereich des Kaeng Krachan Elefantenparks. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini
Im Moment keine weiteren AkutFälle
Vergangene Woche hatten auch andere Elefanten im Zoo Zürich eine erhöhte Virenlast im Körper gezeigt. Diese befand sich aber innerhalb des Toleranzbereichs.
Der Zoo sah deshalb von einer Behandlung ab. Denn Phasen mit einer solchen nur leicht erhöhten Virenlast können dazu beitragen, dass der betroffene Elefant erfolgreich Antikörper bilden kann. Diese können später helfen, Ausbrüche der Krankheit zu verhindern.
Bei der letzten Blutuntersuchung stellte der Zoo bei keinem Tier eine erhöhte Virenlast mehr fest.
Ruwani unter besonderer beobachtung
Von allen Elefanten im Zoo am meisten durch das Virus gefährdet ist die fünfjährige Ruwani. Dies deshalb, weil die Krankheit vor allem bei jungen Elefanten ausbricht. Ruwani wird weiterhin in einem engmaschigen Monitoring regelmässig auf das Virus getestet.
Ausführliche Informationen zum EEHV und zu den Behandlungsmöglichkeiten haben wir am 8. Juli hier publiziert:
Omysha kam 2014 als erster Elefant im damals brandneuen Kaeng Krachan Elefantenpark zur Welt. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini