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  • Stachelschweine in der Lewa Savanne des Zoo Zürich.
    Stachelschwein Jungtier im Zoo Zürich.
    Stachelschwein Jungtier im Zoo Zürich.
    Stachelschweine mit Jungtier im Zoo Zürich.

    Stacheliger Nachwuchs

    Anfang Mai ist in den Kopjefelsen der Lewa Savanne ein Stachelschwein auf die Welt gekommen – zum ersten Mal in dieser Anlage. Wer das kleine Männchen ist, wie es heisst, ob es bereits so stachelig ist wie seine Eltern und ob diesen die Stacheln bei der Paarung nicht im Weg sind:

    Die Lewa Savanne ist um einen kleinen Bewohner reicher: Am 3. Mai ist in den Kopjefelsen ein Stachelschwein auf die Welt gekommen. Es ist ein Männchen und trägt den Namen Wakili. Wenn Wakili sich nicht im unterirdischen Bau versteckt, erkundet er zusammen mit den anderen Gruppenmitgliedern bereits neugierig die Anlage.

    Video mit Untertiteln

    Video: Zoo Zürich, Kevin Hug, Dominik Ryser, Nicole Schnyder

    Wakili hat bereits die für das Nagetier typischen Stacheln. Bei der Geburt waren sie noch kurz und weich. Inzwischen sind sie ausgehärtet (aber immer noch klein).

    Stachelschwein Jungtier im Zoo Zürich.

    Der kleine Wakili hat bereits die typischen Stachelschwein-Stacheln. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Stachelschwein Jungtier im Zoo Zürich.

    Wakili auf dem Weg Richtung Tauchstation in die unterirdischen Gänge. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Die Stacheln der Stachelschweine sind im Prinzip umgewandelte Haare. Sie bestehen mehrheitlich aus Keratin, wie eben Haare oder auch Nägel. Die grossen und dicken Stacheln dienen vor allem der Feindabwehr. Die kleineren und dünneren Stacheln benutzen die Stachelschweine wahrscheinlich auch als Tasthilfen.

    Ausgewachsenes Stachelschwein im Zoo Zürich.

    Namensgebend: ein Stachelschwein stellt seine eindrücklichen Stacheln auf. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Paaren ohne piksen

    Als Abwehr gegen Angreifer sind die Stacheln prima. Bei der Fortpflanzung können sie allerdings eher hinderlich sein. So kann eine Paarung nur stattfinden, wenn das Weibchen seine Stacheln am Hinterleib anhebt und dem Männchen Zugang gewährt.

    Zwei Stachelschweine in ihrer Anlage.

    Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Haben sich Herr und Frau Stachelschwein erfolgreich gepaart, bringt das Weibchen nach einer Tragzeit von ungefähr sieben bis acht Wochen ein bis vier Junge zur Welt. Die Geburt finden in unterirdischen Höhlen und Gängen statt. Die Stachelschweine bauen und erweitern diese selber.

    Stachelige FeindAbwehr

    Stachelschweine haben kurze Beine und können nicht gerade gut sprinten. Ihre Stacheln sind deshalb ihre wichtigste Verteidigungswaffe gegen Raubfeinde.

    Ausgewachsenes Stachelschwein im Zoo Zürich.

    Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Nähert sich ein Raubtier, stellt das Stachelschwein seine Stacheln mithilfe von Muskeln unter der Haut auf und nimmt eine Drohhaltung ein. Nützt das nichts, fängt es an, mit den Stacheln zu rasseln und stampft mit den Hinterbeinen.

    Hilft alles nichts, greift das Stachelschwein im Extremfall den Feind an, und zwar, indem es rückwärts oder seitwärts auf ihn zu rennt. Die Stacheln können dabei leicht abbrechen und beim Angreifer zu schmerzhaften Verletzungen und Infektionen führen.

    Zwei Stachelschweine stellen ihre Stacheln auf.

    Stacheln hoch: als Raubtier sollte man sich bei dieser Pose besser langsam zurückziehen. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Ins Reich der Märchen gehört hingegen, dass Stachelschweine ihre Stacheln wie Wurfspeere abschiessen.

    Gemeinsame Erziehung

    Stachelschweine sind gesellige Tiere und verbringen ihr Leben in Familienbanden. Die Gruppen bestehen aus einem Elternpaar, das sich reproduziert, und den Jungtieren aus den Vorjahren.

    Bei uns im Zoo leben derzeit drei erwachsene Stachelschwein in den Kopjefelsen der Lewa Savanne. Otavi – die Mutter von Wakili – ist fünfjährig und kommt aus dem Zoo Basel. Ihre Schwester Quarta, ebenfalls aus Basel, ist zwei Jahre alt. Wakilis Vater ist der noch nicht ganz vierjährige Kymani. Er ist aus Polen nach Zürich gekommen.

    Wie bei Stachelschweinen üblich kümmert sich nicht nur die Mutter ums Jungtier, sondern ebenso der Vater.

    Stachelschweine mit Jungtier im Zoo Zürich.

    Gross und klein: Wakili und erwachsene Stachelschweine. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Genau wie in ihrer afrikanischen oder südeuropäischen Heimat verbringen die nachtaktiven Stachelschweine einen Grossteil ihrer Zeit «unter Tag». Bei uns im Zoo verlassen sie für passendes Futter aber auch tagsüber gerne ihren Bau und zeigen sich an der Oberfläche – zum Beispiel bei der Stachelschweinfütterung.

    Der kleine Wakili verbringt derzeit noch besonders viel Zeit in den geschützten unterirdischen Gängen. Aber auch er kann zunehmend mit den anderen Tieren an der Oberfläche beobachtet werden.

    Ausgewachsenes Stachelschwein im Zoo Zürich.

    Gewöhnliche Stachelschweine (Hystrix cristata) heissen zwar Schweine, gehören aber zu den Nagetieren. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    In Afrika sind Stachelschweine die grössten Nagetiere. In Europa werden sie nur vom Europäischen Biber in der Grösse übertroffen.