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  • Nasenbär sitzt auf Stein im Zoo Zürich.

    Schnüffelspezialisten

    Der lateinische Name «Nasua nasua» des Nasenbären bedeutet übersetzt «Nase Nase». Tatsächlich spielt die rüsselartige Nase eine wichtige Rolle im Leben des geschickten Kletterers.

    Der Nasenbär, als südamerikanisches Tier im Zoo Zürich im Sangay Bergnebelwald zu Hause, trägt seinen Namen nicht von ungefähr: die prominente Nase verleiht dem etwa fuchsgrossen Tier sein charakteristisches Aussehen. Sie ist für ihn ein wichtiges Instrument bei der Suche nach Nahrung.

    Video: Zoo Zürich, Nicole Schnyder

    Mit seiner Nase stöbert der Nasenbär nach Futter, am Boden unter Blättern und Wurzeln oder auch im Blätterdach. Er spürt damit tierische Nahrung wie Insekten, Spinnen oder Skorpione auf, aber auch pflanzliche Nahrung wie Früchte. Nasenbären sind Omnivoren, also Allesfresser, und damit in Bezug auf ihren Menüplan nicht wählerisch.

    Nasenbär auf Baum im Zoo Zürich.

    Die rüsselartige Nase ist charakteristisch für den Nasenbären. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Besonders geschickt geht der Nasenbär vor, wenn er sich giftige Tieren wie Raupen schnappt. Er rollt sie mit seinen Pfoten so lange in einem Blatt umher, bis alle giftigen Haare oder Stacheln abgerieben sind.

    Nasenbären auf Nahrungssuche sind auch für andere Tiere interessant, etwa verschiedene Vogelarten. Diese folgen den Nasenbären, um von ihnen aufgeschreckte Insekten zu jagen. Nasenbären sind tagaktiv. Die Nacht verbringen sie in Baumhöhlen.

    Nasenbär auf Baum im Zoo Zürich.

    Nasenbären sind geschickte Kletterer. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Stark in der Gruppe

    Nasenbären leben in Gruppen von fünf bis dreissig Tieren. Innerhalb der Gruppe gibt es typischerweise nur ein dominantes Männchen. Manchmal laufen aber auch andere Männchen in der Gruppe mit. Ansonsten sind sie als Einzelgänger unterwegs.

    In der weiteren Rangordnung folgen auf das dominante Männchen nicht etwa die grössten Weibchen, sondern die jungen Männchen. Nach diesen kommen die jungen Weibchen. Die erwachsenen Weibchen stehen überraschenderweise ganz am Schluss. Sie scheinen die aggressiveren Jungtiere als dominant zu akzeptieren.

    Zwei Nasenbären im Sangay Bergnebelwald des Zoo Zürich.

    Nasenbären leben in Gruppen. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Das Leben in der Gruppe hat einen grossen Vorteil: je mehr Tiere zusammen sind, desto besser ist auch die Wachsamkeit gegenüber möglichen Raubfeinden. Dabei sind die Tiere am vorderen Ende der Gruppe jene, die am wachsamsten sind, während die Tiere im Zentrum der Gruppe am besten geschützt sind.

    Zu den gefährlichsten Raubfeinden des Nasenbären gehören Katzen wie Ozelot, Puma und Jaguar.

    Nasenbär im Sangay Bergnebelwald des Zoo Zürich.

    Einfach mal den Bauch in die Sonne halten ... Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Obwohl für weibliche Nasenbären fast das ganze Leben in der Gruppe stattfindet, gibt es eine Zeit, in der auch die Weibchen die Gruppe verlassen. Kurz vor der Geburt der Jungen sondert sich die werdende Mutter von der Gruppe ab. In einer geschützten Baumhöhle bringt sie schliesslich drei oder vier Jungtiere zur Welt.

    Mit etwa vier Wochen beginnen die jungen Nasenbären zu klettern. Nach fünf bis sechs Wochen schliesst sich die Mutter mit dem Nachwuchs wieder der Gruppe an.

    Zwei Nasenbären im Sangay Bergnebelwald des Zoo Zürich.

    Immer der Nase nach. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Gemeinschaftshaltung mit Brillenbären

    Der Zoo Zürich hält die Nasenbären zusammen mit den Brillenbären im1995 gebauten Sangay Bergnebelwald. Bei Streitigkeiten mit den viel grösseren, aber weniger wendigen Brillenbären dienen den Nasenbären verschiedene Höhlen und Bäume als Fluchtwege. Durch drei abtrennbare Teilbereiche der Anlage können die zwei Arten zudem jederzeit voneinander getrennt werden.

    Aktuell leben im Zoo Zürich drei weibliche Tiere, zwei Schwestern und eine Halbschwester. Sie kamen alle 2012 in Zürich zur Welt.