Zuchterfolg beim Tomatenfrosch

In der Natur ist die Fortpflanzung beim Nördlichen Tomatenfrosch Dyscophus antongilii, der im Nordosten Madagaskars verbreitet ist, abhängig von der Jahreszeit. Während der regenarmen Jahreszeit gräbt er sich zu einem Trockenzeitschlaf im weichen Boden ein. Die fallenden Regentropfen zu Beginn der Regenzeit wecken die Tiere auf und sie werden aktiv. Gleichzeitig ist der Regen das Startsignal zur Paarungszeit.

Diesen saisonalen Zyklus so zu imitieren, dass die Tomatenfrösche bei uns zur Paarung angeregt werden, ist gar nicht so einfach. Dennoch hat das Team vom Masoala Regenwald einen Weg gefunden: Wir simulieren die Jahreszeiten im Terrarium mit unterschiedlicher Beleuchtungsintensität, Wärme und künstlicher Beregnung.

In einer ersten Phase müssen sich die Paare finden. Er balzt sie mit intensivem Rufen an, sie trifft die Wahl. In der Folge steigt er auf ihren Rücken und klammert sich fest. Bis zu zwei Wochen lässt er sie im sogenannten Amplexus nicht mehr los. Erst wenn sie ihre Eier abgelegt und er sein Samenpaket zur Befruchtung abgegeben hat, löst er seinen Griff und sie gehen wieder getrennte Wege.

Die Tannine aus dem Eichenlaub, das wir ins Wasser gegeben haben, haben eine reinigende Wirkung aufs Wasser und färben es braun. Das entspricht den Gegebenheiten in den natürlichen Lebensräumen in Madagaskar

Bei der Metamorphose wachsen zuerst die Hinterbeine, dann die Vorderbeine und zuletzt verliert die Kaulquappe ihren Schwanz. Gleichzeitig wechselt die Kiemenatmung zur Lungenatmung. Nun ist der Frosch bereit, sein Leben ans Land zu verlegen.