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  • Hottentottenente im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.

    Die kleinste Ente mit dem längsten Namen

    Dr. Robert Zingg, das zoologische Gewissen des Zoo Zürich, geht in Pension und blickt zurück. Hier erzählt er, wie eine bestimmte Hottentottente in den Zoo kam.

    Robert Zingg und die Hottentottenente.
    Copyright: Zoo Zürich, Dominik Ryser

    Im Masoala Regenwald leben sechs verschiedene Entenarten. Zwei davon kommen nur auf Madagaskar vor und sind dort hoch bedroht, bei den vier anderen ist Madagaskar Teil ihres Verbreitungsgebietes. Eine dieser Enten hat den Weg auf spezielle Art und Weise in den Zoo gefunden.

    Im Spätsommer 2002 rief mich eine Dame an, die wissen wollte, was für eine Ente sie eben auf dem See beobachtet hatte. Sie schickte ein Bild, auf welchem eine Hottentottenente zu erkennen war, offensichtlich ein «Gehegeflüchtling», da diese Enten eigentlich im Raum Afrika zuhause sind. Die Dame wollte dann weiter wissen, ob diese Ente, die sie ganz offensichtlich ins Herz geschlossen hatte, draussen eine Überlebenschance hätte. Ich antwortete, dass sie dies habe, der Winter aber problematisch werden könnte. Ob ich denn nicht jemanden schicke könnte, um die Ente einzufangen? Das konnte ich nicht anbieten. Ob sie die Ente, sollte es ihr gelingen, sie zu fangen, uns bringen dürfe, war die nächste Frage. Das könne sie, bestätigte ich ihr ohne grosse Erwartungen.

    Am 11. Dezember klingelte das Telefon erneut und die Dame vermeldete nicht ohne Stolz, sie habe die Ente und bringe sie nun in den Zoo. Wie alle Neuankömmlinge wurde die Hottentottenente, ein Weibchen, wie sich herausstellte, vorerst in der Quarantänestation untergebracht. Im Mai des folgenden Jahres wechselte sie – kurz vor dessen Eröffnung – in den Masoala Regenwald. Und im September erhielt sie dann Gesellschaft durch drei weitere Hottentottenenten. Ein Happyend sowohl für die Dame wie für die Ente.

    Hottentottenente im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.

    Kleine Ente mit langem Namen: die Hottentottenente.
    Copyright: Zoo Zürich, Corinne Invernizzi