Aldabra-Riesenschildkröte
Aldabrachelys gigantea
Galapagos- und Aldabra-Riesenschildkröten sind am einfachsten durch das Vorhandensein oder Fehlen eines kleinen Nackenschildes zu unterscheiden. Die Aldabra-Riesenschildkröte besitzt das Schild, der Galapagos-Riesenschildkröte dagegen fehlt es. Die Aldabra-Riesenschildkröte ist die zweitgrösste Landschildkrötenart der Welt. Sie erreicht ein Körpergewicht von bis zu 250 Kilogramm und eine Panzerlänge von bis zu 120 Zentimetern. Die Aldabra-Riesenschildkröte lebt heute nur noch auf dem nördlich von Madagaskar gelegenen Aldabra-Atoll der Seychellen. Die Tiere bevorzugen schattiges Buschwerk, um der Mittagshitze auszuweichen. Zur Abkühlung werden sehr häufig Teiche zum Baden aufgesucht. Die Tiere fressen Pflanzen und sind dabei nicht wählerisch. Sogar trockene Blätter der Kokospalme werden gefressen. Das Weibchen legt die 4 bis 14 kugelförmigen Eier in selbst gegrabene Gruben im Sand. Je nach Bebrütungstemperatur schlüpfen die Jungtiere nach 98 bis 200 Tagen.
Riesenschildkröten auf kleinen Inseln?
Die Frage, wieso es ausgerechnet auf dem kleinen Galapagosarchipel und den Seychellen im Indischen Ozean die grössten Landschildkröten der Erde gibt, ist nicht geklärt. Einerseits gibt es die Vermutung, dass die Besiedlung durch kleinere Schildkrötenarten vom umliegenden Festland (Afrika, Südamerika) ausgeht. Die Tiere könnten auf Treibgut wie schwimmenden Baumwurzeln auf verschiedene kleine Inseln angeschwemmt worden sein. Im Verlaufe der Evolution haben sie sich dort zu Riesenformen entwickelt. Für diese Theorie spricht, dass die Köhlerschildkröten Südamerikas mit den Riesenschildkröten auf den Galapagosinseln eng verwandt sind. Eine andere Ansicht ist, dass es sich bei den Aldabra- und Galapagos-Riesenschildkröten um die letzten Überlebenden einer einst weltumspannenden Artengruppe handelt. Die heutigen Riesenschildkröten wären in dieser Theorie nur Zwergformen einer Schildkrötengruppe mit einst gigantisch grossen Tieren.
Verwandtschaft | Halsbergerschildkröten, Landschildkröten, Seychellen-Riesenschildkröten (Nur noch eine lebende Art: Aldabra-Riesenschildkröte) |
Lebensraum | Küstengebiete und offenes Buschland mit Gräsern und Seggen |
Lebensweise | tagaktiv, in grossen Herden, Wanderungen zu den Eiablageplätzen |
Futter | Gräser, Seggen, Kräuter, Blüten, Früchte, gelegentlich auch Aas und Kot |
Gewicht | Weibchen bis maximal 167 kg, Männchen bis maximal 250 kg |
Panzerlänge | Weibchen bis 87 cm, Männchen bis 122 cm, Jungtiere 7 cm |
Gelege | 4 bis 14 kugelförmige, hartschalige Eier, im Boden vergraben in Nistgruben |
Inkubationszeit | je nach Temperatur nach 98 bis zu 200 Tagen |
Lebenserwartung | 50 bis 80 Jahre, selten über 100 Jahre |
Nutzung | Fleisch, Tierhandel |
Aktueller Bestand | auf dem Aldabra-Atoll im Indischen Ozean (Seychellen) leben 100'000 Tiere, dazu mehrere tausend ausgewilderteTiere auf weiteren Inseln der Seychellen, auf Mauritius und Réunion, 5000 Tiere in Zoos und in Privatbesitz |
Im Zoo Zürich seit | 1929 |
Verbreitung
Tierstimme
Sponsors
Dr. M. Widmer, Feusisberg | |
P. Gossweiler, Zürich |