Zoos steigern Artenschutzbemühungen
Eine neue Untersuchung des Verbandes der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) hat bei den Verbandsmitgliedern, inklusive des Zoo Zürich, eine deutliche Intensivierung der Artenschutzbemühungen festgestellt.
Der VdZ hat in einer Umfrage bei seinen 71 Mitgliedszoos einen starken Anstieg an zur Auswilderung zur Verfügung gestellten Tiere festgestellt. Waren es im Jahr 2016 noch einige hundert Tiere, ist die Zahl in den Jahren 2018/2019 auf 3072 Tiere gestiegen. Diese repräsentierten 46 verschiedene Arten.
«Ich bin sehr stolz darauf, dass wir als Verband unseren Einfluss auf den international vernetzten Artenschutz derart deutlich steigern konnten», sagt VdZ-Präsident Prof. Dr. Jörg Junhold. «Man darf nicht vergessen, dass die Auswilderungen so etwas wie die Königsdisziplin im Artenschutz darstellen. Das sind in der Regel hochkomplexe, langwierige und teure Prozesse. Umso mehr können wir als Zoogemeinschaft stolz darauf sein, dass wir Teil der Lösung auf das Problem des globalen Artensterbens sind.»
In der Vergangenheit wurden erfolgreich Arabische Oryx aus dem Zoo Zürich ausgewildert. Diese Art hat nur dank den Artenschutzbemühungen der Zoos und Wildparks überlebt.
Der Waldrapp war in weiten Teilen Europas ausgestorben. Dank Zoos wie dem Zoo Zürich, der Jungvögel und Eier einem Wiederansiedlungsprojekt zukommen liess, entsteht nach und nach eine wilde Population.
Um die Artenschutzanstrengungen zu verstärken, arbeitet der VdZ auch vermehrt mit privaten Züchtern zusammen. Dies ist vor allem bei Amphibienarten sinnvoll, die häufig von Privatpersonen gehalten werden. Das Projekt «Citizen Conservation» ermöglicht so durch die Zusammenarbeit von Zoos und Privathaltern, dass gewisse Amphibienarten besser gezüchtet werden.
Neben dem Auswildern von Tieren setzen sich der VdZ und der Zoo Zürich mit verschiedenen Projekten auch für den Schutz der Tierwelt vor Ort ein. Der Zoo Zürich setzt sich zurzeit mit acht Naturschutzprojekte auf verschiedenen Kontinenten für einen nachhaltigen Schutz der lokalen Tierwelt ein.
Neben Auswilderungsprojekten unterstützt der Zoo Zürich auch Naturschutzprojekte vor Ort. Im Bild eine Unterführung in Kenia, die Wildtiere vor dem Strassenverkehr schützt.
Bei gewissen Tierarten wie etwa dem goldenen Pfeilgiftfrosch unterstützt der Zoo Zürich die Artenschutzbemühungen sowohl vor Ort als auch durch die Zucht im Zoo.