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  • Breitmaulnashorn Kimba

    Zoonews-Magazin Frühling 2022: Nashornbulle Kimba

    Die Lewa Savanne hat gewichtigen Zuwachs bekommen. Aus dem Zoo Schwerin ist Nashornbulle Kimba angereist. Wie wir es erwartet haben, bringt seine Gegenwart die Dynamik auf der Lewa Savanne in Wallung. Wie seine Artgenossinnen reagieren, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Zoonews.

    Im Sommer 2021 ist in der Lewa Savanne ihr bisher grösster oder zumindest schwerster Mitbewohner eingezogen. Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes EEP traf der Breitmaulnashornbulle Kimba aus dem deutschen Schwerin in Zürich ein. Der zwölfjährige Kimba ist in bestem Zuchtalter und soll für Nachwuchs bei den Breitmaulnashörnern sorgen.

    Umgänglicher Riese

    Schon vor seiner Ankunft eilte Kimba der Ruf voraus, ein sehr umgänglicher und entspannter Zeitgenosse zu sein. Der Transport, die Entladung und auch die ersten Tage in Zürich bestätigten diesen Eindruck. Kimba ist tatsächlich tiefenentspannt, lässt sich kaum aus der Ruhe bringen. Auch arbeitet er sehr gut mit allen, die ihn pflegen und umsorgen. Mit 2,2 Tonnen Gewicht ist Kimba eine beeindruckende Erscheinung. Dies merkten wir schon bei der Ankunft, genauso wie später die Zoobesucherinnen- und -besucher, als Kimba zum ersten Mal in der Lewa Savanne unterwegs war.

    Harzige Annäherungen

    Auf der grossen Lewa Savanne kam es zu ersten Begegnungen mit seinen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Schon in Schwerin teilte Kimba die Anlage mit anderen Tierarten. Daher verlief die erste Begegnung unter anderem mit den Giraffen und den Zebras wie erhofft reibungslos. Das erste Kennenlernen mit den weiblichen Nashörnern wurde dann aber vorerst von Misstrauen geprägt. Vor allem Tanda, die Mutter der anderen Weibchen, war nicht gerade begeistert von Kimba. So gab es in den ersten Wochen der Zusammenführung auch immer wieder Raufereien zwischen den Tieren. Diese sehen in unseren Augen oft sehr ruppig aus, sind bei Nashörnern aber normal und Teil ihres natürlichen Verhaltens.

    Während Talatini und Teshi sich inzwischen mit Kimba versöhnt haben, ist sein Verhältnis mit Tanda weiterhin angespannt. Auch gegenüber den anderen Arten markiert Kimba auf der Lewa Savanne den Chef. Dies musste leider auch unser Zebrahengst erfahren, als er sich bei einem unglücklichen Zusammenstoss mit Kimba eine tödliche Verletzung zuzog. In einer Gemeinschaftshaltung kann dies, wie in der Natur, leider nicht immer vermieden werden.

    Nachwuchs in Sicht?

    Ushindi und Talatini sind mit ihren zwei und fünf Jahren für die Zucht etwas zu jung. Daher ist vor allem die knapp achtjährige Teshi interessant für Kimba. Auch Tanda wäre fast zwei Jahre nach Ushindis Geburt wahrscheinlich wieder empfängnisbereit. Wir hoffen, dass Tanda ihr Verhältnis zu Kimba noch einmal überdenkt. Bis jetzt konnten unsere Tierpflegerinnen und Tierpfleger jedoch noch keine Paarungen oder Paarungsversuche beobachten.

    Was die Angelegenheit zusätzlich erschwert: In Schwerin funktionierte die Fortpflanzung trotz mehrfachen Paarungen mit den dortigen Weibchen leider nicht. Nun hoffen wir, dass sich eine neue Umgebung und neue Mitbewohnerinnen positiv auf die Fortpflanzung auswirken können, so dass es dann mit dem Nachwuchs bei unseren Breitmaulnashörnern noch klappt.

    Zoonews Frühling 2022