Wiederangesiedelten Orang-Utans auf der Spur
Im Rahmen unseres Naturschutzengagements in Sumatra werden im Schutzwald von Jantho regelmässig Orang-Utans ausgewildert. Weil diese immer weiter wandern, braucht es neue Methoden für die Überwachung und Beobachtung der Tiere. Unser Naturschutzpartner Stiftung Paneco berichtet.
Die Auswilderung von Orang-Utans im Schutzwald von Jantho und damit der Aufbau einer «Backup-Population» ist sehr erfolgreich. Die ehemals gefangen gehaltenen Orang-Utans leben sich derart gut im Regenwald ein, dass sie sich immer weiter von der Auswilderungsstation entfernen. Damit die Tiere auch an abgelegenen Orten überwacht und erforscht werden können, sind sogenannte «Satelliten-Camps» im Aufbau.
Grössere Distanzen
Im Schutzwald von Jantho wildert das Team des Orang-Utan-Schutzprogramms SOCP jährlich zehn bis zwanzig Orang-Utans aus – bisher insgesamt knapp hundert Tiere. Viele von ihnen bleiben in der Nähe der Auswilderungsstation, wo das Monitoring-Team sie einfach beobachten kann. Immer mehr Tiere legen jedoch grössere Distanzen zurück und siedeln sich tief im Regenwald an, viele Kilometer von der Auswilderungsstation entfernt.
Die Überwachung und Beobachtung der Orang-Utans in Gebieten, die mehr als einen Tagesmarsch von der Auswilderungsstation entfernt sind, liefern wichtige Forschungsdaten. Deshalb wurde im letzten Jahr nach Möglichkeiten gesucht, auch die Daten dieser Orang-Utans erfassen zu können.
Orang-Utan- und Biodiversitätsforschung bilden die Grundlage für erfolgreiche Wiederansiedlungen von Orang-Utans in ihrem natürlichen Lebensraum. Das Monitoring der Orang-Utans nach ihrer Freilassung ist von entscheidender Bedeutung, um zu erfassen, wie sich die Tiere in ihrem neuen Lebensraum zurechtfinden. Die so gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen es dem Team des Orang-Utan-Schutzprogramms, ihre Auswilderungspraxis laufend zu verbessern.
Remote Patrols Survey Teams
Als Antwort auf die oben beschriebene Herausforderung wurden im vergangenen Jahr sogenannte «Remote Patrols Survey Teams» gebildet. Im Orang-Utan-Monitoring erfahrene Forschungsassistenten bauen in entlegenen Waldgebieten von Jantho einfache Camps auf. Diese funktionieren ab diesem Jahr als Übernachtungsmöglichkeit und bieten dem Team die benötigte Infrastruktur, um auch entlegene Urwaldgebiete zu Fuss erreichen zu können. Um den strengen Schutzbedingungen des Jantho Nationalparks zu entsprechen, werden die Camps so konzipiert, dass sie klein und mit wenig Aufwand in kurzer Zeit abräumbar sind.
Die Teams der «Remote Patrols Survey Teams» werden dank den Satellitencamps hoffentlich bald spannende Informationen zum Verhalten der seit längerem wiederangesiedelten Orang-Utans und den von ihnen gewählten Waldgebieten liefern.