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  • Hyazinthara im Flug

    Pantanal Voliere einen Flügelschlag weiter

    Das macht Freude: Das Baurekursgericht bestätigt die Baubewilligung für die geplante Pantanal Voliere. Wir berichten, weshalb es dabei um mehr geht als «nur» ein Bauprojekt und wie der weitere Zeitplan aussieht.

    Ein rund 11'000 Quadratmeter grosser begehbarer Flug- und Lebensraum für bedrohte Vögel und andere Tierarten – das ist die Pantanal Voliere, wie sie der Zoo Zürich im Rahmen seines Entwicklungsplans 2050 vorsieht. Das Projekt erhielt Mitte Jahr 2022 die Baubewilligung. Wegen eines Rekurses aus der Nachbarschaft musste sich darauf das Baurekursgericht mit dem Projekt befassen – und bestätigt nun in seinem Urteil die Bewilligung, worüber sich der Zoo sehr freut! Die Weichen sind damit nicht bloss für ein Bauprojekt gestellt, sondern auch für den Ausbau des Natur- und Artenschutz-Engagements des Zoo Zürich.

    Sofern das Urteil nicht weitergezogen wird, rechnet der Zoo mit Spatenstich im Mai 2024 und Eröffnung im Frühling 2028.

    Rendering der Pantanal Voliere im Zoo Zürich

    So soll der neue Lebensraum aussehen: Rendering der geplanten Pantanal Voliere. Bild: Zoo Zürich, Region Five Media

    Hiyazinthara

    Er wird einer der Stars der Pantanal Voliere werden: der Hyazinthara. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Raum zum Fliegen

    In der neuen, bis zu 35 Meter hohen Voliere können bedrohte Vogelarten wie der Hyazinthara in Schwärmen leben und fliegen – eine einzigartige Haltungsform. Das Schaffen solcher neukonzipierter Lebensräume entspricht dem Verständnis wissenschaftlich geführter Zoos für eine moderne Tierhaltung: Naturnahe Lebensräume, in denen verschiedenen Tierarten zusammenleben, bieten ihren Bewohnern ähnliche Herausforderungen wie in der Natur.

    «Wir möchten die Bedürfnisse unserer Tiere bestmöglich erfüllen», sagt Zoodirektor Severin Dressen. «Der positive Entscheid des Baurekursgerichts bestärkt uns auf unserem Weg zum Zoo der Zukunft.»

    Sonnensittiche im Zoo Zürich

    Auch sie gehören in die Pantanal-«WG»: Sonnensittiche. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Rotschwanzamazone im Zoo Zürich

    Und sie ebenso: Rotschwanzamazone. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Mehr Arten schützen

    Neben den Hyazintharas werden in der Pantanal Voliere weitere gefährdete Tierarten leben. Zu den bereits heute im Zoo gehaltenen bedrohten Arten wie Flachlandtapir, Ameisenbär, Sonnensittich und Goldenes Löwenäffchen werden sich stark bedrohte Arten wie etwa Rotohrara, Rotschwanzamazone und Hokko gesellen.

    So kann sich der Zoo dank des grünen Lichts für den Bau künftig an zusätzlichen Erhaltungszuchtprogrammen beteiligen und damit zum Schutz weiterer gefährdeter Tierarten beitragen. «Die Zeit drängt. Wenn wir nichts tun, schreitet das Artensterben voran und es werden immer mehr Tierarten von unserem Planeten verschwinden», appelliert Severin Dressen.

    Chileflamingo im Zoo Zürich

    Sie sind bereits heute im Zoo Zürich anzutreffen: die Chileflamingos. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Springtamarin

    Er ist einer der Säugetier-Vertreter im Pantanal: der Springtamarin. Foto: Zoo Zürich, Albert Schmidmeister

    Naturschutz in Brasilien

    Artenschutz ist untrennbar verbunden mit Naturschutz – ohne Lebensräume keine Wildtiere. Die Pantanal Voliere macht deshalb auf die Bedrohung des gleichnamigen südamerikanischen Feuchtgebiets aufmerksam. Zudem ist ein Projekt zum Schutz der Hyazintharas in Brasilien mit der Anlage verknüpft. Die blauen Papageien sind durch verschiedene Umwelteinflüsse gefährdet.

    «Unsere Besucher*innen können in der begehbaren Voliere Teil des Lebensraums werden – mit Vögeln auf Augenhöhe sein und die Vielseitigkeit der Landschaft spüren», sagt Severin Dressen. «Dieses persönliche Erlebnis sensibilisiert sie und bringt sie dem Naturschutz näher.»

    Flachlandtapir

    Ebenfalls zwei ganz besondere Pantanal-Tiere: der Flachlandtapir ... Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchin

    Grosser Ameisenbär im Zoo Zürich

    ... und der Grosse Ameisenbär. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini