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  • Spitzmaulnashorn Lucky in Lewa mit verheilten Wunden.

    Nashorn Lucky geht es prächtig!

    Im Frühling hatten wir an dieser Stelle über Spitzmaulnashorn Lucky und den Spezialeinsatz zur Verarztung seiner schweren Wunden berichtet. Nun, drei Monate später, blicken wir erneut nach Kenia. Denn von dort hat uns die tolle Nachricht erreicht, dass Luckys Wunden alle ideal verheilt sind.

    Benson Kibet pirscht sich langsam heran. Nur knapp 150 Meter entfernt steht mitten im hohen Gras der Savanne ein ganz besonderes Nashorn. Es ist Lucky. Durch sein Fernglas kann Kibet den Nashornbullen genau betrachten und überprüfen, ob es dem Tier gut geht. Und ja, Lucky geht es prächtig. Alle seine Wunden sind ideal verheilt. Nur noch kleine Narben lassen vermuten, dass das Nashorn schwere Zeiten durchgemacht hat. Majestätisch und stolz steht er da und überblickt die weitläufige Graslandschaft.

    Nashorn Lucky unterwegs in Lewa.

    Von den schweren Kampfverletzungen ist nichts mehr zu sehen. Foto: Lewa Wildlife Conservancy, Benson Kibet

    Berührende Momente

    Benson Kibet leitet die Einheit, die für die Bestandsüberwachung der Nashornpopulation im Schutzgebiet Lewa Wildlife Conservancy in Kenia zuständig ist. Seit über 10 Jahren ist er in diesem Bereich tätig und doch sind solche Momente auch für ihn noch immer etwas ganz Besonderes.  

    «Es ist einfach grossartig, wenn ich sehe, wie toll er sich erholt hat. Seine Wunden waren wirklich übel und es war lange unklar, ob er sich erholt oder nicht. Er hätte leicht nochmals in eine solche Situation, einen Kampf mit einem Konkurrenten geraten können, und wie das dann ausgegangen wäre … wer weiss. Lucky da nun so stehen zu sehen, zeigt mir einmal mehr, dass sich unser Einsatz lohnt.»

    Spitzmaulnashorn "Lucky" nach Behandlung in Lewa.

    Nashorn Lucky war nach einem Kampf mit einem jüngeren Rivalen schwer am Kinn verletzt. Foto: Zoo Zürich, Martin Bauert

    Anfang Mai war der nicht mehr ganz junge Nashornbulle in eine heftige Auseinandersetzung mit einem jüngeren Konkurrenten geraten und hatte schwere Verletzungen davongetragen, wir berichteten. Neben zahlreichen Schrammen am ganzen Körper hatte es vor allem den Unterkiefer schwer erwischt. In einer aufwendigen Not-OP mitten in der Savanne waren die Wunden von Lucky damals versorgt worden. Mindestens 15 Menschen waren damals vor Ort. Ein Mammut-Einsatz. 

    gemeinsam für den artenschutz

    Mittlerweile ist Lucky wieder sehr aktiv und durchstreift verschiedene Gebiete des Schutzgebiets. Kibet vermutet, dass er dabei ist, ein neues Territorium abzustecken. «Ich hoffe sehr, dass er dabei nicht wieder in schwere Revierkämpfe gerät. In dieser Gegend stehen seine Chancen gut, hier gibt es noch freie Plätze zu besetzen.» Der Zoo Zürich drückt auf jeden Fall die Daumen, dass es auch weiterhin gut läuft für Lucky. 

    Damit die wichtige Arbeit vor Ort zum Schutz bedrohter Arten wie dem Spitzmaulnashorn, aber auch zahlreicher anderer gefährdeter Arten und ihrer Lebensräume weitergeführt werden kann, wird der Zoo Zürich auch künftig eng mit seinem Naturschutzpartner in Kenia zusammenarbeiten. Artenschutz funktioniert am besten gemeinsam und nur gemeinsam kann das Ziel erreicht werden, das in Zukunft weniger statt immer mehr Arten zu den gefährdeten Tierarten zählen.

    Nashorn Lucky mit Vögeln auf dem Rücken in Lewa.

    Ein paar Madenhacker haben es sich auf Luckys Rücken bequem gemacht. Sie warnen bei Gefahr und picken lästige Maden von der Nashornhaut. Foto: Lewa Wildlife Conservancy, Benson Kibet