Direkt zum Inhalt
  • Der Asiatische Elefant Panang im Tierpark Hellabrunn in München.

    Heimkehr nach 28 Jahren

    1989 wurde sie im Zoo Zürich als Tochter von Ceyla-Himali und Maxi geboren, 1995 zog sie in den Tierpark Hellabrunn in München – nun kehrt sie zurück: die Asiatische Elefantenkuh Panang. Wir berichten, was es mit der Familienzusammenführung auf sich hat und wie wir uns darauf vorbereiten.

    Update 22.11.2023: Panang ist da! Alle Infos dazu gibt es HIER.

    Im Kaeng Krachan Elefantenpark zieht Ende November ein neuer Elefant ein – genau genommen ein «alter» neuer Elefant: Die 34-jährige Elefantenkuh Panang kehrt nach 28 Jahren aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn zurück nach Zürich. Panang ist die Tochter von Ceyla-Himali (48) und dem verstorbenen Maxi. Ihre Heimkehr nach Zürich erfolgt auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Asiatische Elefanten.

    Video: Zoo Zürich, Nicole Schnyder

    Den Kaeng Krachan Elefantenpark kennt Panang noch nicht; er wurde erst 2014 eröffnet, viele Jahre nach ihrer Abreise nach München (1995). Auch ihre Schwester Farha (geb. 2005) kennt die Rückkehrerin noch nicht. 

    Der Erfolg dieser Familienzusammenführung nach langer Zeit hängt stark von den individuellen Reaktionen der drei Elefantenweibchen ab. Wir gehen davon aus, dass Ceyla-Himali ihre Tochter auch nach 28 Jahren Trennung wieder erkennen wird. Und das Ceyla-Himali auch Farha überzeugen wird, ihre Schwester Panang zu akzeptieren.

    Kuratorin Cordula Galeffi zum neuen Elefantenweibchen Panang und der anstehenden Wiedervereinigung. Video: Zoo Zürich, Nicole Schnyder

    Leben im Matriarchat

    Moderne Zoos ermöglichen Elefanten heute wo möglich ein Leben in ihren natürlichen Sozialstrukturen: im Matriarchat mit einer Elefantenkuh als Oberhaupt und ihren weiblichen Nachkommen. Möglich macht dies die Umstellung auf den «geschützten Kontakt», worin die Tierpfleger*innen nicht mehr Teil des sozialen Gefüges der Tiere sind.

    Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Asiatische Elefanten strebt in diesem Rahmen an, in der Vergangenheit getrennte Familienstrukturen wieder herzustellen – wie nun eben zum Beispiel die Wiedervereinigung von Panang mit ihrer Mutter.

    Elefant Panang im Münchener Tierpark Hellabrunn

    Panang im Tierpark Hellabrunn. Foto: Tierpark Hellabrunn, Jan Saurer

    «Wir freuen uns, nach den einschneidenden Verlusten unserer Jungtiere an das Herpesvirus im Jahr 2022 mit dem Zuzug von Panang unsere Elefantengruppe wieder vergrössern und so zum Artenschutz der bedrohten Asiatischen Elefanten beitragen zu können», sagt Zoodirektor Severin Dressen zum gewichtigen Neuzugang.

    Elefant Panang im Münchener Tierpark Hellabrunn

    Auch hier nochmals im Tierpark Hellabrunn: Panang. Foto: Zoo Zürich, Nicole Schnyder

    Wildbestände nehmen ab

    In der Natur gibt es nach letzten Schätzungen noch rund 50'000 Asiatische Elefanten – Tendenz abnehmend. «Um wildlebende Elefanten vor dem Aussterben beschützen zu können, brauchen wir die international koordinierte Zucht in Zoos zum Aufbau einer Reservepopulation», sagt Severin Dressen. Die anstehende Familienzusammenführung ist deshalb ein wichtiger Schritt für die Zuchtbemühungen des Zoo Zürich. Panang soll mit Elefantenbulle Thai später ebenfalls für Nachwuchs im Kaeng Krachan Elefantenpark sorgen.

    Nach dem Umzug erhält Panang zuerst etwas Eingewöhnungszeit. Wir werden zu gegebener Zeit selbstverständlich wieder berichten.