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  • Schneeleopardenweibchen Wajra im März 2023 im Zoo Zürich.

    Ein Catwalk für Raubkatzen

    Ein besonderes Element des neuen Grosskatzen-Lebensraums Panterra ist montiert: der Catwalk. Wozu das tonnenschwere Stahlkonstrukt dient, woher es kommt und wie es funktioniert, verraten wir hier – und ebenso, was es mit einer «Futter-Seilbahn» auf sich hat.

    In Panterra teilen sich Asiatischer Löwe, Amurtiger und Schneeleopard ab 2025 einen gemeinsamen Lebensraum. Räumlich bleiben sie dabei voneinander getrennt. Sprich: Alle drei Katzenarten nutzen alle Bereiche der Anlage, jedoch nicht gleichzeitig. Zu einem direkten Zusammentreffen kommt es also nicht.

    Doch selbst wenn sich die drei Arten nie direkt begegnen, ändert sich mit dieser Art der Haltung für die Tiere vieles. Denn über die Spuren, die sie hinterlassen, sind die jeweils anderen Arten für Löwe, Tiger und Schneeleopard nun viel präsenter. Das ist für die Raubkatzen spannend und herausfordernd zugleich und erhöht damit das Tierwohl.

    Auf dem Laufsteg

    Ein zentrales Element, damit die Grosskatzen ohne Gegenverkehr von einem Bereich in den nächsten wechseln können, ist der sogenannte «Catwalk» – eine 17 Meter lange Brücke, die in 4,5 Metern Höhe die Anlagenteile miteinander verbindet.

    Video: Zoo Zürich, Sandro Schönbächler, Ann Stina Willemse

    Die Katzen balancieren auf dem Catwalk auf einem in die tonnenschwere Stahlkonstruktion eingelassenen Baumstamm, abstehende Äste inklusive. Die Äste bieten den Tieren eine willkommene Kratz- und Reibemöglichkeit. Und dank ihrer Höhe ist die Brücke ein spannender Aussichtspunkt für Löwe, Tiger und Schneeleopard. Den Zoogästen wiederum liefert der Catwalk einen interessanten Blick aus ungewohnter Perspektive auf die Tiere.

    Montage des «Catwalks» auf der Panterra-Baustelle im Zoo Zürich.

    Stahl mit Baum: Die Grosskatzen laufen auf dem Catwalk über einen fest montierten Baumstamm. Bild: Zoo Zürich, Nick Soland

    Die Brücke ist eine Spezialanfertigung, hergestellt von einer Stahlbaufirma im Kanton Graubünden. Links und rechts führen Treppe in die verschiedenen Anlagenbereiche hinunter. Über Schieber können die Tierpfleger*innen dabei steuern, welche Bereiche gerade miteinander verbunden sind. Dies macht es möglich, dass die Grosskatzen zwischen den vier Anlagenteilen des Lebensraums wechseln können, ohne sich dabei in die Quere zu kommen.

    Montage des «Catwalks» auf der Panterra-Baustelle im Zoo Zürich.

    Das eigentliche Brückenstück des Catwalks. Foto: Zoo Zürich, Nick Soland

    Montage des «Catwalks» auf der Panterra-Baustelle im Zoo Zürich.

    Eines der Treppen-Elemente des Catwalks. Foto: Zoo Zürich, Nick Soland

    Ohne Jagd kein Futter

    Ein weiteres Spezialeinrichtung Panterras sind drei Futter-Seilbahnen. Die grössste davon montieren wir in der ehemaligen Schneeleoparden-Anlage.

    An der Seilbahn ziehen die Tierpfleger*innen Futter blitzschnell durch die Anlage. Den Raubkatzen bleiben nur wenige Sekunden, um zu reagieren. Sind sie zu langsam, gehen sie leer aus – ganz wie auf der Jagd in der Wildnis. So kann es vorkommen, dass die Tiere mal einige Tage nichts zu fressen haben, und an anderen Tagen dafür viel.

    Asiatischer Löwe mit Futter im Zoo Zürich.

    Grosser Happen: Raubtiere können «auf Vorrat» fressen; in der Natur ist das wichtig, denn dort haben sie nur bei etwa jeder zehnten Jagd Erfolg. Das Bild stammt aus der bisherigen Löwenanlage vor dem Umbau zu Panterra. Bild: Zoo Zürich, Dirk Loddenkemper

    Katzen sind in der Lage, auf Vorrat zu fressen. Das ist auch nötig, denn in der Natur ist nur etwa einer von zehn Jagdversuchen tatsächlich erfolgreich. Wann die Seilbahn Futter bringt, entscheiden die Tierpfleger*innen situativ. Es wird keine Regelmässigkeit geben, an die sich die Raubkatzen gewöhnen könnten.

    Mehr Raum für Kleine Pandas

    Auch die Kleinen Pandas erhalten mit Panterra eine Erweiterung ihres bisherigen Lebensraums. Über die Köpfe der Gäste hinweg gelangen sie über Brücken in ausgewählte Bäume. 

    Kleiner Panda Siddhi im Zoo Zürich.

    Kleine Pandas sind nicht nur flink im Klettern, sie schlafen sogar im Geäst von Bäumen. Foto: Zoo Zürich, Albert Schmidmeister

    Der Kleine Panda wie auch die drei Grosskatzenarten Asiatischer Löwe, Amurtiger und Schneeleopard sind gefährdete Tierarten. Der Zoo Zürich beteiligt sich an den Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) für alle vier Arten.