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  • Eine Aufnahme einer Kamerafalle von einem Tiger im Schutzgebiet Wester Forest Complex (WEFCOM) in Thailand.

    Die Tiger kehren zurück

    Der Zoo Zürich unterstützt mit seinem Naturschutzprojekt Kaeng Krachan nicht nur den Erhalt des bedrohten Asiatischen Elefanten in Thailand, sondern auch den Schutz des Tigers. Die umfangreichen Schutzmassnahmen für diese bedrohte Tierart in den Jahren 2007 bis 2023 zeigen nun Wirkung. Lebte zu Beginn auf 100 Quadratkilometern durchschnittlich gerade mal ein Tiger, so sind es heute fast drei Individuen.

    Eine Ranger*innen-Truppe streift auf ihrer Patrouille durch den Wald des thailändischen Schutzgebietes Huai Kha Kaeng und entdeckt dabei eine Tigerspur. Ein gutes Zeichen für den stark bedrohten Tiger, der im geschützten Western Forest Complex wieder häufiger seine Spuren hinterlässt oder in eine der zahlreich installierten Kamerafallen tappt.

    Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass es noch rund 200 wildlebende Tiger in Thailand gibt. Einer der bedeutendsten Lebensräume für diese Grosskatzen ist der Western Forest Complex (WEFCOM): ein grossflächiges zusammenhängendes Waldgebiet von etwa 18'000 Quadratkilometern in Westthailand. Der WEFCOM umfasst 17 verschiedene Schutzgebiete, darunter die drei Kerngebiete Huai Kha Khaeng (HKK), Thung Yai East (TYE) und Thung Yai West (TYW).

    Übersichtskarte der 17 Schutzgebiete des Western Forest Complex in Thailand.

    Der WEFCOM: Ein Zusammenschluss von 17 Schutzgebieten im Westen Thailands und hauptsächlicher Lebensraum des Tigers. Grafik: WCS Thailand

    Internationales Vorzeigeprojekt zum Schutz der Tiger

    Dank einem intensiven Schutzprogramm und erfolgreichen Anti-Wilderei-Massnahmen, die auch der Zoo Zürich unterstützt, konnte sich die Tigerpopulation in Thailand deutlich erholen. Die jährliche Wachstumsrate im WEFCOM in den Jahren 2007 bis 2023 lag zwischen 4 und 14 %.

    Um die dafür notwendige Bewachung der Tiger vor wildernden Personen sicherzustellen, wurden während der letzten 16 Jahre in den drei zentralen Schutzgebieten HKK, TYE und TYW 52 Überwachungsposten aufgebaut. Zudem ist die Schutztruppe bis heute auf rund 500 Ranger*innen angewachsen.

    Ranger*innen im Gebiet des WEFCOM bei der Analyse von Tigerspuren.

    Ranger*innen im Gebiet des WEFCOM bei der Analyse von Tigerspuren. Foto: Zoo Zürich, Martin Bauert

    270 Kameras

    Nebst den menschlichen Kontrollen kommt auch digitale Technik in Form von rund 270 Kamerafallen zum Einsatz. Während des Jahres 2023 löste diese bei insgesamt 301 Tigern aus. Um effektiv die einzelnen Individuen zu zählen, wurde die individuelle Fellmusterung jedes Tiers auf den Aufnahmen analysiert und zugeordnet. So konnte das Team vor Ort in einem Jahr 94 einzelne Tiger zählen.

    Eine Aufnahme einer Kamerafalle von einer Tigerfamilie im Schutzgebiet Wester Forest Complex (WEFCOM) in Thailand.

    Eine Tigerfamilie (Mutter mit ihren drei fast ausgewachsenen Jungtieren) im Schutzgebiet Huai Kha Khaeng eingefangen von einer der 270 installierten Kamerafallen. Foto: DNP/WCS Thailand

    Übersichtskarte der Kamerafallen im Western Forest Complex in Thailand.

    Lokalisierung der rund 270 Kamerafallen in den drei Kerngebieten HKK, TYE und TYW im WEFCOM. Grafik: WCS Thailand

    Zunahme der Tigerdichte

    Vergleicht man die 94 dokumentierten Grosskatzen mit dem Bestand im Jahr 2007, ergibt sich eine Zunahme der Tigerdichte im WEFCOM von 1,3 auf 2,9 Tiger pro 100 Quadratkilometer.

    Dieser grossartige Erfolg ist nicht nur auf die direkte intensive Überwachung der Tigerpopulation zurückzuführen. Es sind auch indirekte Massnahmen, wie etwa die Verhinderung von illegalem Holzschlag oder auch der Schutz und die daraus resultierende Vergrösserung der einheimischen Huftierpopulationen in dieser Region, da diese eine wichtige Futterbasis für die Raubkatzen darstellen. Dies steigerte die Attraktivität des Lebensraumes für die Tiger, wodurch die Geburten- und Überlebensrate der Tiere stieg und Tiger aus benachbarten Gebieten in diesen geschützten Lebensraum im WEFCOM umgesiedelt sind.

    Dieses umfassende Engagement für die Grosskatzen gehört zu den erfolgreichsten weltweit! Und nur dank Naturschutzspender*innen, wie etwa der Schweizerischen Stiftung «Stop poaching», kann der Zoo Zürich zusammen mit der strategischen Projektpartnerin Wildlife Conservation Society (WCS) sowie dem operativ umsetzenden Department of National Park (DNP) diesen Erfolg für den Erhalt der thailändischen Artenvielfalt ermöglichen.

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