
Bildung für den Naturschutz
Seit dem Jahr 2012 beteiligt sich der Zoo Zürich am Umweltbildungsprogramm Open Classroom in der Region MaMaBay im Nordosten Madagaskars. Bisher profitierten über 5000 Kinder und Jugendliche aus den lokalen Gemeinden von den verschiedenen pädagogischen Angeboten. Sie lernen dabei bereits in jungen Jahren, wie sie die Artenvielfalt in ihrer nächsten Umgebung schützen und für die Zukunft bewahren können.
In seinen acht Naturschutzprojekten weltweit verfolgt der Zoo Zürich einen integrierten Ansatz. Dabei werden ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte miteinander verbunden, was die Grundlage für einen nachhaltigen Schutz der gefährdeten Lebensräume vor Ort bildet. Dies ermöglicht es den Menschen vor Ort, Naturschutz als Teil ihres Alltags zu leben und eine aktive Rolle im Erhalt ihrer Umwelt zu übernehmen.
Langfristig schafft ein integrierter Ansatz wie im Umweltbildungsprogramm Open Classroom der Projektpartnerin Wildlife Conservation Society (WCS) ein Verständnis dafür, wie eng das Wohlergehen der Menschen mit der Gesundheit ihrer Ökosysteme verbunden ist. Dies ist die Grundlage für ein langfristiges und generationenübergreifendes Engagement im Naturschutz.
Umweltbildung für die nächste Generation
Das Herzstück des Umweltbildungsprogramms Open Classroom bilden die drei Formate Connecting Classroom, Saturday School und Junior Reporter Club.
Connecting Classroom
Der Connecting Classroom soll jungen Menschen im Alter von 15 bis 21 Jahren vermitteln, wie sie mit Hilfe moderner Technologien Forschungen zur biologischen Vielfalt und zum Naturschutz durchführen können.

Im Connecting Classroom kommen moderne Hilfsmittel für Recherchearbeiten zum Einsatz. Foto: Zoo Zürich, Martin Bauert

Die Jugendlichen im Connecting Classroom lernen auch, wie Regenwald-Pflanzen zur Aufforstung gezüchtet werden. Foto: WCS Madagascar
Saturday School
Die Saturday School führt Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren an Computer und Naturschutz heran. So lernen sie bereits im Kindesalter, wie wichtig der Schutz der lokalen Biodiversität ist und wie sie moderne technologische Mittel dafür einsetzen können.

Der Name ist Programm: Die Saturday School findet immer samstags statt. Foto: WCS/Najoro Raharimalala
Junior Reporter Club
Eine weitere Initiative im Umweltbildungsprogramm Open Classroom ist der Junior Reporter Club (JRC). Junge Journalist*innen zwischen 17 und 22 Jahren erhalten die Möglichkeit, eigene Radiosendungen zu gestalten, mit denen sie die Hörer*innen in den lokalen Gemeinden für Naturschutz sensibilisieren können.

Junge Reporter*innen führen Interviews in den lokalen Gemeinden für ihre Radiosendungen. Foto: WCS Madagascar
Kinderfrühstück und Lehrer*innentraining
Die Unterstützungsmassnahmen des Zoo Zürich für die Bildung gehen auch über das Open-Classroom-Projekt hinaus. An 43 Schulen der MaMaBay-Region wird vor dem Schulunterricht ein kostenloses Frühstück abgegeben. So sind die Schüler*innen dank einer guten Ernährung nicht nur leistungs- und aufnahmefähiger, sondern die lokalen Familien sind dank der Gratis-Essensabgabe auch eher gewillt, ihre Kinder täglich in die Schule zu schicken.
Dies ist eine Win-Win-Situation. Die einheimischen Kinder profitieren von einer guten Schulbildung. Und die einheimische Umwelt bleibt dank den jungen motivierten Naturschützer*innen erhalten.

Die Kinder erhalten vor dem Start des Schulunterrichts ein reichhaltiges Gratis-Frühstück. Foto: WCS Madagascar
Um die Kinder und Jugendlichen in den Schulen für den Naturschutz und die nachhaltige Nutzung der Ressourcen zu begeistern, braucht es entsprechend ausgebildetes Lehrpersonal. Dazu werden die Lehrer*innen in der Region um Masoala und Makira regelmässig in der Vermittlung von Umweltthemen und nachhaltigen Landwirtschaftstechniken geschult, um dies für den Erhalt des Artenreichtums auf Madagaskar fest in den Lehrplan zu integrieren.

Auch die Lehrer*innen müssen die Schulbank drücken. Foto: WCS Madagascar
Langjährige Unterstützung
Seit 2012 kann der Zoo Zürich dank der finanziellen Unterstützung des Vereins Freunde Masoalas die Bildungsprogramme der WCS in der MaMaBay-Region fördern. Die nachhaltigen Erfolge zeigen, wie wichtig es ist, junge Menschen und die lokale Gemeinschaft in den Naturschutz einzubinden. Nur so gelingt es auch langfristig, die natürlichen Lebensräume in Madagaskar zu bewahren.