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  • Mammuts in der Eiszeitausstellung «Kaltgestellt» im Zoo Zürich.

    Kaltgestellt

    Sonderausstellung vom 1. November 2024 bis und mit 30. März 2025.

    Kaltgestellt in der Eiszeit

    Die Tiere der letzten Eiszeit waren gross und zottelig. Sie lebten angepasst an die Kälte und weite Steppen. Doch vor rund 24'000 Jahren erwärmte sich das Klima nach und nach: Der Meeresspiegel stieg und Wasser flutete das Land. Anstelle der Steppen wuchsen Wälder. Viele Tiere konnten in der neuen Umwelt nicht überleben. Jene, die es schafften, zogen nach Norden – wo sie dann durch die Jagd von Menschen gänzlich ausgerottet wurden.

    Artensterben heute

    Viele Verwandte der Eiszeitriesen kämpfen heute wieder ums Überleben. Doch heute sind wir Menschen die treibende Kraft: Wir zerstören Lebensräume, bejagen die Tiere und verändern mit unseren Umwelteinflüssen das Klima in rasender Geschwindigkeit. Das menschengemachte Artensterben übertrifft dasjenige der letzten Eiszeit um ein Mehrfaches.

    Als Zoo engagieren wir uns für eine Welt mit Raum für Natur, Tier und Mensch.

    Die Natur kann aber auch jede einzelne Person schützen. Denn:

    Kleine dinge bewirken Grosses

    Hier haben wir deshalb praktische Tipps und Anleitungen für aktiven Naturschutz im Alltag.

    Tipp 1: Einmal pro Woche auf Fleisch verzichten

    Bei der Ernährung lässt sich der Hebel zur Reduktion der persönlichen Umweltbelastung im Alltag am besten ansetzen. Mehr pflanzliche Kost zu essen, ist dabei das Ziel. Denn die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln benötigt viel Ressourcen wie Wasser, Ackerflächen und Energie.

    Rund die Hälfte aller Ackerflächen in der Schweiz dienen nur der Futtermittelproduktion – zusätzliche Futtermittel kaufen wir im Ausland hinzu. Nur sehr ausgewählt Fleisch zu essen und viel öfter ein vegetarisches Menü vorzuziehen, macht daher den entscheidenden Unterschied für den täglichen ökologischen Fussabdruck.

    Symbolbild für eine kindergerechte fleischlose Mahlzeit.

    Lustig angerichtet: Mit etwas Fantasie geht der Verzicht auf Fleisch ganz einfach. Foto: iStockphoto, serg78

    In unseren Zoorestaurants ist die Hälfte der Angebote vegetarisch oder vegan. Ausserdem stammt unser Fisch aus Schweizer Gewässern oder aus Schweizer Zucht. Auf Meeresfisch, Schalentiere und Meeresfrüchte verzichten wir ganz.

    Tipp 2: Saisonale Gemüse und Früchte kaufen

    Erdbeeren im Winter? Lieber nicht. Der CO2-Fussabdruck weitgereister Erdbeeren aus dem Treibhaus ist zehnmal so gross wie jener von saisonalen Erdbeeren aus der Region.

    Dieses Verhältnis gilt nicht nur für Erdbeeren, sondern in der Tendenz für alle einheimischen Früchte und Gemüse. Denn diese sparen in der passenden Saison nebst den längeren Transportwegen auch die Beheizung und Belüftung von Gewächshäusern ein. Auf die Saison und die Herkunft zu achten, lohnt sich deshalb gleich doppelt. Denn Naturschutz beginnt auch mit dem persönlichen Menüplan.

    Symbolbild für eine Gemüsemahlzeit.

    Bunt, gesund, gut: saisonales Gemüse. Foto: iStockphoto, Sarsmis

    In den Zoorestaurants servieren wir mit unseren beliebten «Züri Frites» ausschliesslich Kartoffeln aus dem Kanton Zürich – frittiert mit Schweizer Sonnenblumen- und Rapsöl. Wir verzichten bewusst auf Flugware, also auf Lebensmittel, die mit dem Flugzeug importiert werden.

    Tipp 3: Laub und Holz im Garten überwintern lassen

    Laub- und Asthaufen sind ein ausgezeichneter Rückzugsort für viele verschiedene Tiere: Insekten, Würmer und Schnecken, aber auch Vögel und Igel nehmen die Haufen gerne als Unterschlupf an. Insektenlarven und Würmer ernähren sich vom Laub und vom zersetzenden Holz. Gleichzeitig schützt das Laub den Boden und die Pflanzen vor Frost – ein willkommener Nebeneffekt. Mit diesem einfachen Trick können Sie die Artenvielfalt vor Ihrer Haustüre fördern.

    Symbolbild für Laubhafen im Garten.

    Ein einfacher (und kostenloser) Trick, um die Artenvielfalt im eigenen Garten zu fördern: Laub nicht wegräumen, sondern als Haufen liegen lassen. Foto: iStockphoto, 77pixels

    Im Zoo Zürich leben in den naturnahen Lebensräumen nicht nur gefährdete Tierarten wie Elefanten, Giraffen und Co. In den Teichen, Felsnischen, Bäumen und Hecken tummeln sich auch zahlreiche einheimische Tierarten, die unsere Unterstützung ebenfalls dringend benötigen.

    Tipp 4 & Anleitung: Ein Insektenhotel bauen

    Ein individuelles Insektenhotel lässt sich ohne viel Aufwand und Kosten ganz einfach bauen: Mit Steinen, Schilfröhrchen, Lehm, Holz und vielem mehr können wunderbare Lebensräume entstehen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

    Einmal aufgestellt, braucht es nur noch ein bisschen Geduld, bis Hotelgäste wie Hummeln, Schlupfwespen und Wildbienen im neuen Zuhause einziehen. Mit dem Insektenhotel erhalten zahlreiche Insekten einen wertvollen Lebensraum, was wiederum die Biodiversität vor der Haustüre fördert.

    Im Zoo Zürich steht neben der Lori-Voliere ein Hotel für die einzeln lebenden Wildbienenarten. Im Frühling herrscht dort Hochbetrieb, wenn neue Bewohnerinnen einziehen und ihre Eier in die vorbereiteten Löcher ablegen.

    Wildbienenhotel neben der Australienanlage im Zoo Zürich.

    Insektenhotel in gross: Im Zoo steht neben der Lori-Voliere ein Hotel für einzeln lebende Wildbienenarten. Foto: Zoo Zürich, Sandro Schönbächler

    Anleitung: Insektenhotels bauen

    Wildbienen, Hummeln und andere Insekten leisten wertvolle Beiträge zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts in unseren Gärten und in der Landwirtschaft. Das Insektenhotel unterstützt die Tiere beim Überwintern und ist eine wichtige Nisthilfe.

    Es ist wichtig, dass die einzelnen Elemente für die Insekten an einer Mauer montiert und von Regen und Schnee geschützt sind. Dafür kann man zum Beispiel aus zwei Brettern 50x25 cm mit einer Dicke von etwa 2 cm ein Dach zimmern und dieses mit einem Holzharass zusammenschrauben. Darin kann man dann die «Zimmer» für die verschiedenen Insektengäste einrichten.

    Holzrugel als Nisthilfe

    • Trockenes Hartholz wie Esche oder Eiche, 10 bis15cm dick
    • Mit dem Akkubohrer Löcher bis 10 cm Tiefe bohren. Achtung: Holz nicht komplett durchbohren, die Niströhrchen müssen hinten geschlossen sein. Nicht in die Jahrringe hineinbohren, sondern immer in das Längsholz.
    • Durchmesser der Holzbohrer 3 bis 8 mm, genügend Abstand zwischen den Löchern lassen.
    • Löcher sorgfältig reinigen und Kanten abschleifen, damit sich die Wildbienen nicht verletzen.

    Leben in der Blechbüchse

    • Leere Konservendose
    • Getrocknete, hohle Pflanzenstängel von Schilf, Holunder oder Bambus auf die Länge der Konservendose zuschneiden. Beim Bambus darauf achten, dass ca. 10 cm offenes Röhrchen stehen bleibt (die «Knoten» im Halm bei Bedarf aufbohren).
    • Harte und weiche Stängel dicht in die Büchse füllen, damit das Material nicht lose herausfällt.
    • Als Variante kann die Dose auch mit trockenen Gräsern oder Stroh befüllt werden.

    Unterschlupf für Ohrwürmer in der Tonglocke

    • Blumentopf mit etwa 12 cm Durchmesser
    • Stroh und trockene Gräser mit einer Schnur zu einem Bündel zusammenbinden und die Schnur durch das Loch im Topfboden ziehen.
    • Gefüllten Topf an einem schattigen Ort an einem Ast aufhängen. Nicht in direkter Nähe des Insektenhotels für Wildbienen, da der Ohrwurm sonst deren Eier oder Larven frisst.

    Anleitung als PDF zum Ausdrucken:

    Anleitung: Samenkugeln basteln und auswerfen
    Symbolbild für Samenbomben.

    Sehen aus wie Truffes, sind aber nicht zum Essen gedacht: Samenkugeln. Foto: iStockphoto, miriam-doerr

    Zur Förderung von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen in urbanen Gebieten können Pflanzenrabatten, Parkanlagen, Verkehrsinseln und dergleichen mit selbstgemachten Samenkugeln aus wertvollen Wildblumen beworfen werden. Gut Schuss! 

    Zutaten für ca. 20 Samenkugeln

    • 200 g Tonerde (erhältlich in der Drogerie) 
    • 200 g torffreie Blumenerde  
    • 3 Päckchen Blumensamen verschiedener einheimischer Wildblumen  
    • Wasser  
    • 1 kleine und 1 grosse Schüssel  
    • Zeitungspapier  

    Samenkugeln herstellen:

    1. Die verschiedenen Blumensamen in die kleine Schüssel geben und mischen. 
    2. Die Blumenerde in die grosse Schüssel geben und auflockern, damit keine Klumpen und grobe Stücke drin sind. Tonerde und Samen beifügen und alles gut mischen. 
    3. Nach und nach kleine Mengen Wasser beifügen, damit baumnussgrosse Kugeln geformt werden können. Wenn zu viel Wasser drin ist, wird die Masse zu flüssig und lässt sich nicht mehr formen. In diesem Fall etwas Ton- und Blumenerde dazugeben. 
    4. Eine kleine Portion der Masse in der Handfläche zusammendrücken und vorsichtig Kugeln formen. 
    5. Die fertigen Kugeln auf dem Zeitungspapier trocknen lassen. Achtung: Nicht auf die Heizung legen, da ist es für die Samen zu warm. Nach etwa zwei Tagen sind die Samenbomben bereit für den Wurf. 

    Nun die Samenkugeln verschenken und/oder im Frühling im eigenen Garten, in der Pflanzenrabatte im Quartier oder in öffentliche Parkanlagen werfen. (Bitte nicht in privaten Gärten, Naturschutzgebieten oder auf Landwirtschaftsflächen aussetzen.)

    Anleitung als PDF zum Ausdrucken:

    Für Schulen: Minibook mit Quiz & Tipps und Spezialführung

    Unser Kaltgestellt-Minibook zum Ausdrucken und Falten. Es enthält ein Quiz zum Entdecken der Eiszeitausstellung und viele Tipps, wie jede*r selbst die Natur schützen kann.

    Für Schulen gibt es ausserdem die Spezialführung «Mammut & Co. im Zoo»:

    Hier buchen

    Unsere 17 Eiszeittiere

    In der Kaltgestellt-Ausstellung treffen Sie auf siebzehn Eiszeittiere, die sieben verschiedenen Arten angehören.

    Wollhaarmammuts in der Eiszeitausstellung «Kaltgestellt» im Zoo Zürich.
    Smilodon in der Eiszeitausstellung «Kaltgestellt» im Zoo Zürich.
    Elasmotherium in der Eiszeitausstellung «Kaltgestellt» im Zoo Zürich.
    Riesenhirsche in der Eiszeitausstellung «Kaltgestellt» im Zoo Zürich.
    Höhlenbär in der Eiszeitausstellung «Kaltgestellt» im Zoo Zürich.
    Wollnashörner in der Eiszeitausstellung «Kaltgestellt» im Zoo Zürich.
    Schattenwölfe in der Eiszeitausstellung «Kaltgestellt» im Zoo Zürich.

    Informationen zu allen Tieren gibt es im Tierlexikon.

    Tierlexikon