
Weissstorch
Ciconia ciconia
Der Storchenbestand in der Schweiz ging seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark zurück. Zum Rückgang beigetragen haben die illegale Jagd, die starke Industrialisierung und die damit verbundene Umweltverschmutzung sowie der Lebensraumverlust, der den Vögeln die Nahrungsgrundlage entzogen hat. Um 1900 gab es in der Schweiz nur noch 140 brütende Storchenpaare. Später kamen storchenunfreundlich gebaute Stromleitungen und der Strassenverkehr als Gründe für den Rückgang dazu. 1949 wurde die letzte Brut von freilebenden Störchen in der Schweiz registriert.
Dank dem Engagement der Storchensiedlung Altreu und weiterer Institutionen wie dem Zoo Zürich oder dem Zoo Basel konnte der Weissstorch in der Schweiz wieder angesiedelt werden.
Bei den Weissstörchen im Zoo Zürich handelt es sich um eine freilebende Kolonie. Ein Teil unserer Vögel fliegt im Spätsommer in den Süden. In den letzten Jahren wurden daher einzelne Jungstörche jeweils mit einem GPS-Datensender versehen. Dabei konnte festgestellt werden, dass sich das Zugverhalten in den letzten Jahren verändert hat. Heute überqueren bei Gibraltar nur noch 30 Prozent der Störche das Mittelmeer in Richtung Afrika. Die meisten bleiben in Spanien und halten sich häufig in offenen Mülldeponien auf, wo sie sich von Nahrungsresten, Ratten und Mäusen ernähren.
Verwandtschaft | Schreitvögel, Stelzvögel, Störche (19 Arten) |
Lebensraum | offene Landschaften, Feuchtgebiete, Seeufer, Felder und feuchte Weiden |
Vogelzug | Teile der mitteleuropäischen Population nach Portugal, Spanien und Afrika, die osteuropäische Population über die Türkei nach Afrika, zentralasiatische Population in Richtung Indien |
Sozialstruktur | Saisoneinehe, kommt wiederholt mit dem gleichen Partner für die Brut zusammen, nistet einzeln oder in lockeren Kolonien, auf dem Vogelzug in grossen Gruppen |
Futter | kleine Säugetiere, grosse Insekten, Regenwürmer, Amphibien, Reptilien, Fische, Aas, selten Eier und junge Vögel, im Wattenmeer auch Fische und Krabben, Müll (Nahrungsreste) |
Nahrungserwerb | schreitet durch Wiesen und Feuchtgebiete und stösst blitzschnell mit dem Schnabel auf die Beute hinab |
Gewicht | 2,5 bis 4,5 kg |
Körperlänge | 80 bis 100 cm, Flügelspannweite 200 bis 220 cm |
Gelege | 2 bis 7 Eier |
Nest | auf Felsen, Bäumen, Gebäuden und Strommasten |
Brütende Tiere | beide Elternteile, Männchen hilft bei der Aufzucht |
Brutdauer | 30 bis 32 Tage |
Lebenserwartung | über 35 Jahre |
Nutzung | Fleisch, Sportjagd, Folklore (Märchen, Glücksbringer) |
Aktueller Bestand | über eine halbe Million, in Polen über 50'000 Brutpaare, in der Schweiz über 350 Brutpaare, eine Kolonie im Zoo Zürich, Bestand weltweit zunehmend |
Im Zoo Zürich seit | 1929, seit 1990 sind über 330 Weissstörche geschlüpft |
Verbreitung

Um 1949 in der Schweiz ausgerottet
Der Storchenbestand in der Schweiz ging seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark zurück. Zum Rückgang beigetragen haben die illegale Jagd, die starke Industrialisierung und die damit verbundene Umweltverschmutzung sowie der Lebensraumverlust, der den Vögeln die Nahrungsgrundlage entzogen hat. Um 1900 gab es in der Schweiz nur noch140 brütende Storchenpaare. Später kamen storchenunfreundlich gebaute Stromleitungen und der Strassenverkehr als Gründe für den Rückgang dazu. 1949wurde die letzte Brut von freilebenden Störchen inder Schweiz registriert. Dank dem Engagement der Storchensiedlung Altreu und weiterer Institutionen wie dem Zoo Zürich und dem Zoo Basel konnte der Weissstorch in der Schweiz wieder angesiedelt werden. Heute liegt der Bestand beirund 350 freifliegenden Brutpaaren.
Nur noch wenige fliegen nach Afrika
Seit einigen Jahren werden einzelne Jungstörche aus dem zoo Zürich jeweils mit einem GPS-Datensender versehen. Die Flugrouten und Raststellen dieser und anderer Schweizer Vögel können auf der Webseite des Projekts Storchenzug nachverfolgt werden. Dabei konnte festgestellt werden, dass sich das Zugverhalten in den letzten Jahren verändert hat. Heute überqueren bei Gibraltar nur noch 30 Prozent der Störche das Mittelmeer in Richtung Afrika. Die meisten bleiben in Spanien und halten sich häufig in offenen Mülldeponien auf, wo sie sich von Nahrungsresten, Ratten und Mäusen ernähren.
Tierstimme
Pat*innen
C. Kühni, Volketswil | |
Club zum Storchen | |
Club zum Storchen | |
S. Steffen, Niederweningen | |
Dr. Ch. Kleisli, Fehraltorf | |
J. Chatelain Monroy, Dielsdorf | |
M. Fausch, Wilchingen | |
D. Escher-Greb, Zürich | |
C. Putscher-Ulrich, Wila - dipl. Hebamme | |
Club zum Storchen | |
M. Hug + E. Jacomet, Buch am Irchel | |
U. + P. Benz-Wullschleger, Wettingen | |
Club zum Storchen | |
F. Beglinger, Schaffhausen | |
S. + P. Minder | |
M. I. Weder-Marques, Bassersdorf | |
A. D'Agata, Biberstein | |
O. Hiltwein, Berikon | |
Club zum Storchen | |
J. Weber, Rümlang | |
N. Krebs, Landquart | |
in memoriam Rosmarie von Roten |