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  • Pflanzen im Masoala Regenwald des Zoo Zürich

    Madagaskar-Schraubenbaum

    Pandanus utilis

    Die rund 700 Arten der Schraubenbäume besiedeln sumpfige Standorte im Regenwald und in Strandregionen in Meeresnähe. Sie werden häufig auch als Pandanus oder Schraubenpalmen bezeichnet. Pandanus leitet sich von ihrem wissenschaftlichen Namen Pandanaceae ab, wogegen der Begriff Schraubenpalme irreführend ist, denn die Pflanze ist nicht mit den Palmen verwandt. Einige Arten der baumartig wachsenden Schraubenbaumgewächse bilden in den oberen und äusseren Regionen der Äste schopfartige zusammengedrängte Blätter. Die ledrigen und mit Dornen ausgebildeten Blätter können bei grossen Arten bis zu neun Meter lang werden. Die Blätter sind in drei schraubenartig gewundenen Zeilen angeordnet, was dieser Pflanzenfamilie den Namen Schraubenbaum gab. Eine Besonderheit der Schraubenbäume sind die Stelzwurzeln, die im Sprossbereich entstehen und bis zum Erdboden herabwachsen. Die Stelzwurzeln stützen die eher schmalen Baumstämme und verhindern ein Umstürzen. Schraubenbaumgewächse sind in der Regel eingeschlechtlich, es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. An der Basis der Blütenstände entwickeln sich zuckerreiche
    fleischige Blätter, die als Futterquelle für Vögel, Fledermäuse und Flughunde dienen. Diese Tiere übernehmen bei vielen Arten die Bestäubung. Einige Arten werden vom Wind bestäubt, andere vermehren sich vegetativ. Kleine Seitenäste fallen auf den Erdboden, bewurzeln sich neu und wachsen zu selbstständigen Pflanzen heran. Schraubenbäume werden wirtschaftlich genutzt. So wird die madagassische Art Pandanus utilis in der Karibik und in Zentralamerika zur Gewinnung von Flechtmaterial angebaut. Die Blätter werden zur Herstellung von Kaffeesäcken, Körben, Haushaltsgegenständen und Dächern genutzt. Aus den Früchten der weiblichen Pflanze wird durch Aufkochen eine Stärkespeise gewonnen. Der angenehme Geruch der männlichen Kolben dient als Aphrodisiakum. Die Enden der Stelzwurzeln werden zu Pinseln verarbeitet und der aus den Wurzeln gewonnene Absud soll Geschlechtskrankheiten heilen.

    Verbreitung Westafrika, Madagaskar, Süd- und Südostasien, Australien und Polynesien.
    Anzahl Arten 700 (weltweit).
    Wirtschaftlicher Nutzen Aus den Blättern: Flecht- und Baumaterial, Gemüse, Gewürz. Aus den Blattfasern: Kleiderstoffe. Aus den männlichen Kolben: Parfüm, Gewürz, Sirup. Aus den Früchten: Mehl zur Brotherstellung, Stärkespeise, Speiseöl und Arznei. Aus den Stelzwurzeln: Pinsel. Aus den Wurzeln: Arzneien. Aus dem Holz: Schwimmer für Fischernetze. Ganze Pflanze als Zierpflanze.

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    Preis für eine Patenschaft: CHF 500.–