Javanische Riesenstabschrecke

Trotz ihrer beachtlichen Körperlänge von bis zu 20 cm bleibt die Javanische Riesenstabschrecke in ihrer natürlichen Umgebung schwer zu entdecken. Ihre braun-rötliche Färbung und die astähnliche Körperstruktur bieten eine nahezu perfekte Tarnung in der Vegetation, sodass sie sich unauffällig zwischen Zweigen und Blättern versteckt. Ein auffälliger Geschlechtsdimorphismus zeigt sich in der Körpergröße und der Flügelentwicklung: Während die Weibchen grösser und flügellos bleiben, verfügen die kleineren Männchen über voll ausgebildete Flügel und sind flugfähig.
Der wissenschaftliche Name Tirachoidea biceps leitet sich nicht von einer aussergewöhnlichen Muskelkraft ab, sondern von zwei charakteristischen Höckern auf dem Hinterkopf der Art. Das lateinische biceps bedeutet «zwei Köpfe» und verweist auf diese anatomische Besonderheit.
Die Reproduktion erfolgt normalerweise auf sexuellem Weg, kann jedoch in Abwesenheit eines Männchens auch über Parthenogenese (Jungfernzeugung) stattfinden. Ein Weibchen legt pro Woche zwischen 30 und 40 Eier, die etwa 4 mm gross sind. Eine bemerkenswerte Strategie ist das Wegschleudern der einzelnen Eier mithilfe eines kräftigen Schwungs des Abdomens. Diese scheinbar zufällige Verteilung könnte eine adaptive Funktion besitzen und die Nachkommen vor Fressfeinden und Parasiten schützen. Nach einer Inkubationszeit von 4 bis 6 Monaten schlüpfen die Nymphen, die sich innerhalb von 6 bis 7 Monaten über mehrere Häutungen zur adulten Form entwickeln.