Die Geisselspinne zeichnet sich durch ihren abgeflachten Körper und ihre langen, dünnen Beine aus. Mit diesen können sie sich sehr schnell fortbewegen. Dies tun sie ähnlich wie Krabben, nämlich seitwärts. Auffällig ist das vorderste Beinpaar. Diese Beine sind zu Geisseln verlängert, die als Tast- und Riechorgane dienen und der Spinne helfen, ihre Umwelt wahrzunehmen. Aufgrund ihrer filigranen Struktur kommt es nicht selten zu Verletzungen der Beine. Geiselspinnen sind jedoch in der Lage, beschädigte Gliedmassen vollständig zu regenerieren – bei der nächsten Häutung wachsen sie in ihrer ursprünglichen Länge nach.
Eine besondere Eigenschaft der Ordnung der Geisselspinnen (Amblypygi) ist die Fähigkeit beider Geschlechter, sich auch nach Erreichen der Geschlechtsreife weiter zu häuten. Dies stellt eine Ausnahme unter den Spinnentieren dar und geht mit einem kontinuierlichen Grössenwachstum der Tiere einher.
Wie alle Spinnentiere besitzen Geisselspinnen Pedipalpen – umgewandelte Extremitäten im Kopfbereich, die unterschiedlichen Funktionen übernehmen. Während sie bei Skorpionen zu Scheren umgebildet sind und bei vielen echten Spinnen als Tastorgane fungieren, haben sie sich bei den Geißelspinnen zu spezialisierten Fangarmen entwickelt. Diese sind mit Dornen besetzt und ermöglichen es den Tieren, Beute zu ergreifen. Da Geisselspinnen keine Spinndrüsen besitzen, sind sie nicht in der Lage, Netze zur Jagd zu weben, sondern sind auf ihre Fangbewegungen angewiesen.
Allen Harry Potter Fans dürfte diese Art bestens bekannt sein: Im vierten Film demonstriert «Mad Eye Moody» die drei unverzeihlichen Flüche an einer Geisselspinne. Jedoch ist diese Art für den Menschen, anders als im Film erwähnt, vollkommen harmlos. Denn sie besitzen keine Giftdrüsen.
Verwandtschaft |
Spinnentiere, Geisselspinnen (über 200 Arten), Familie Phrynichidae |
Lebensraum |
Wälder und Savannen in Westafrika |
Lebensweise |
nachtaktiv, baum- und höhlenbewohnend |
Giftigkeit |
nicht giftig |
Futter |
kleine Insekten |
Körperlänge (ohne Beine) |
4 bis 5 cm |
Fortpflanzung |
Das Weibchen legt ca. 30-40 Eier in einen Eisack, den sie an ihrem Bauch herumträgt. Wenn die Jungtiere schlüpfen, trägt die Mutter diese auf ihrem Rücken bis zu ihrer ersten Häutung. |
Geschlechtsreife |
nach ca. 2 Jahren |
Lebenserwartung |
10 bis 15 Jahre |
Nutzung |
Terrarien-Tier |
Aktueller Bestand |
unbekannt |
Im Zoo Zürich seit |
2025 |
Pat*innen
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M. van Düren, Küttigen |
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M. Palacios Pacheco, Seuzach |