Galapagos-Riesenschildkröte
Chelonoidis nigra
Galapagos- und Aldabra-Riesenschildkröten sind am einfachsten durch das Vorhandensein oder Fehlen eines kleinen Nackenschildes zu unterscheiden. Die Aldabra-Riesenschildkröte besitzt das Schild, der Galapagos-Riesenschildkröte dagegen fehlt es.
Ausserhalb der Zuchtstationen auf den Galapagosinseln gibt es weltweit nur sehr wenige Zuchterfolge von Galapagos-Riesenschildkröten. Dank der langjährigen Erfahrung und der zahlreichen Forschungsprojekte auf den Galapagosinseln und in Zürich gilt der Zoo Zürich inzwischen als ein international gefragtes Kompetenzzentrum in der Haltung und Zucht dieser Landschildkröten. Seit 1989 sind über 125 Riesenschildkröten im Zoo Zürich geschlüpft.
Verwandtschaft | Halsbergerschildkröten, Landschildkröten, Galapagos-Riesenschildkröte (14 Unterarten, davon 4 verschwunden oder ausgerottet) |
Lebensraum | Vulkangebiete mit Dornbüschen und Kakteen, Laubwälder mit dichtem Unterwuchs |
Lebensweise | tagaktiv, in grossen Herden, Wanderungen zu den Eiablageplätzen |
Futter | Gräser, Kräuter, Blätter, Kletterpflanzen, Büsche, Beeren, Flechten, Kakteen |
Gewicht | bis 250 kg, frisch geschlüpfte Jungtiere ca. 80 g |
Panzerlänge | Weibchen bis 80 cm, Männchen bis 134 cm |
Gelege | 4 bis 17 hartschalige Eier. Die weissen, hartschaligen, tennisballgrossen Eier werden an geeigneten, warmen Ablageplätzen vergraben. Das Weibchen fängt die austretenden Eier mit den hinteren Gliedmassen auf und deponiert sie in der selbst gegrabenen Eikammer. |
Inkubationszeit | 100 bis 200 Tage |
Lebenserwartung | in der Regel 50 bis 80 Jahre, Höchstalter 176 Jahre |
Nutzung | Fleisch |
Aktueller Bestand | auf den Galapagosinseln 20'000 Tiere (in 11 Unterarten), 119 Tiere in 25 Zoos (Stand 2022), dazu noch einige Tiere in Privatbesitz |
Im Zoo Zürich seit | 1946 (Zuchtweibchen Nigrita), 1962 (Zuchtmännchen Jumbo), international koordinierte Zucht (EEP), Zuchtleitung durch Zoo Zürich |
Verbreitung
Riesenschildkröten auf kleinen Inseln?
Die Frage, wieso es ausgerechnet auf dem kleinen Galapagosarchipel und den Seychellen im Indischen Ozean die grössten Landschildkröten der Erde gibt, ist nicht geklärt. Einerseits gibt es die Vermutung, dass die Besiedlung durch kleinere Schildkrötenarten vom umliegenden Festland (Afrika, Südamerika) ausgeht. Die Tiere könnten auf Treibgut wie schwimmenden Baumwurzeln auf verschiedene kleine Inseln angeschwemmt worden sein. Im Verlauf der Evolution haben sie sich dort zu Riesenformen entwickelt. Für diese Theorie spricht, dass die Köhlerschildkröten Südamerikas mit den Riesenschildkröten auf den Galapagosinseln eng verwandt sind. Eine andere Ansicht ist, dass es sich bei den Aldabra- und Galapagos-Riesenschildkröten um die letzten Überlebenden einer einst weltumspannenden Artengruppe handelt. Die heutigen Riesenschildkröten wären in dieser Theorie nur Zwergformen einer Schildkrötengruppe mit einst gigantisch grossen Tieren.
Zucht auf Galapagos und im Zoo Zürich
Ausserhalb der Zuchtstationen auf den Galapagosinseln gibt es weltweit nur sehr wenige Zuchterfolge von Galapagos-Riesenschildkröten. Dank der langjährigen Erfahrung und der zahlreichen Forschungsprojekte auf den Galapagosinseln und in Zürich gilt der Zoo Zürich inzwischen als ein international gefragtes Kompetenzzentrum in der Haltung und Zucht dieser Landschildkröten. Von 1989 bis 2021 sind 125 Riesenschildkröten im Zoo Zürich geschlüpft. Der Schweizer Sitz vom Verein Freunde der Galapagosinseln befindet sich im Zoo Zürich.
Tierstimme
Pat*innen
Familie Rauh, Wetzikon | |
A. Lill, Kreuzlingen | |
U. Schmid, Wollerau | |
N. Reinhardt + M. Dalberto, Thalheim an der Thur | |
Wichser Akustik & Bauphysik AG, Zürich | |
E. M. Bär, Zürich | |
V. Henkels, Meilen | |
L. Bertini, Zürich | |
M. Brunner, Würenlos | |
A. + Y. W. Te, Unterengstringen | |
R. Fügli, Hüntwangen | |
M. Gomringer, Zürich | |
L. Schiavi + Partner AG, Bülach | |
W. + J. Paniz, Feldmeilen | |
F. + R. Hofmann, Lachen |