
Dottertukan
Ramphastos vitellinus
Auffälligstes Merkmal der Tukane ist ihr Schnabel. Er dient der Futteraufnahme, indem der Tukan mit seinem langen und gekrümmten Schnabel Eier aus Bruthöhlen anderer Vogelarten holen kann. Ausserdem ist der Schnabel zum Beerenpflücken bestens geeignet. Er ist sehr leicht gebaut und dient der Wärmeregulation, indem der Vogel die Blutzufuhr zum Schnabel verstärkt oder drosselt. Bei Hitze fliesst mehr Blut durch den vom warmen Körper exponierten und nicht wärmeisolierten Schnabel. So kann die Temperatur des Blutes heruntergekühlt werden.
Dottertukane nutzen zur Brut Höhlen in alten Bäumen oder Nistkästen im Zoo. Bereits vor der Brut verbringen sie sehr viel Zeit in ihrer Höhle. Dabei wird die unmittelbare Umgebung aggressiv verteidigt. Beide Elternteile schlafen nachts in der Höhle, auch während der Brutzeit.
Eine auffallend grosse Ähnlichkeit in Farbe und Gestalt zwischen zwei nicht nahe verwandten Tierarten wird als Mimikry bezeichnet. Dazu gehört, dass sich die zweite Art, welche sich im Verlaufe der Evolution an das äussere Erscheinungsbild der ersten Art angepasst hat, von dieser Tatsache profitiert. Mimikry ist bei Reptilien, Amphibien, Fischen und Insekten nicht unüblich, selten jedoch bei Vögeln.
Der Dottertukan hat sich dem Erscheinungsbild des etwas grösseren Weissbrusttukans angepasst. Die Verbreitungsgebiete der beiden Arten überlappen sich. Weil grosse Tukane wie der Weissbrusttukan auf fruchtreichen Futterbäumen oftmals kleinere Vogelarten vertreiben, verschafft sich der Dottertukan durch sein Mimikry den Vorteil, vom grösseren Tukan nicht als Fremdling erkannt und somit auch nicht von ihm vertrieben zu werden.
Verwandtschaft | Spechtvögel (410 Arten), Tukane (45 Arten), Dottertukan (4 Unterarten) |
Lebensraum | intakter Regenwald, seltener Trockenwald, meistens in der Nähe von Gewässern, bis auf 1700 Meter über Meer |
Vogelzug | standorttreu |
Sozialstruktur | einzeln, paarweise (Brutzeit) oder in kleinen Gruppen |
Futter | Früchte, Feigen, Nüsse, Nektar, Blüten, Insekten, Termiten, Jungvögel, Eier, kleine Säugetiere (Fledermäuse), Amphibien |
Nahrungserwerb | Nesträuber, Früchte in den Baumwipfeln, gelegentlich auch gefallene Früchte am Boden, akzeptiert andere Tukanarten bei der Nahrungssuche in unmittelbarer Nachbarschaft |
Körperlänge | 48 cm, Schnabel bis 14 cm |
Gewicht | 300 bis 430 g |
Gelege | 2 bis 4 Eier |
Gewicht Ei | 16 g |
Nest | in Baumhöhlen |
Brütende Tiere | beide Elternteile, jedoch vorwiegend Weibchen, Männchen hilft bei der Aufzucht |
Brutdauer | 16 bis 18 Tage |
Lebenserwartung | bis 15 Jahre |
Nutzung | Fleisch, Federn, Schnabel für Volksmedizin und Mythologie |
Aktueller Bestand | noch häufig, jedoch abnehmend |
Im Zoo Zürich seit | 2015 |
Verbreitung

Pat*innen
A. Schroeder, Zürich | |
N. Hock, Illnau | |
M. Kleiner, Hittnau | |
S. Barth, Winterthur | |
H.-J. Degen, Hagendorn | |
M. Wullschleger, Wettingen | |
S. Hirsbrunner, Weinfelden | |
Tiergarten-Gesellschaft, Zürich | |
coSimo Floorline AG, Urdorf | |
R. Caminada, Winkel | |
Ch. Lustenberger, Buttwil | |
M. von Deschwanden, Hinteregg | |
T. Eisenhardt, Remseck am Neckar | |
O. Jenni, Gelterkinden | |
K. Faulhammer, Basel | |
R. Bauert, Grüningen | |
W. Amstutz, Zürich | |
S. Heiniger, Andelfingen | |
T. Reimann, Kloten | |
Familie T. Riedo, Port | |
H. Tanner, Wallisellen | |
Familie Gähwiler, Zollikerberg | |
A. Lubenovic, Bellach | |
R. Studer, Effretikon |