Dornschrecke

Die flügellose Dornschrecke gehört zur Familie der Stabschrecken (Phasmatodea) und weist häufig im Laufe ihrer Entwicklung eine Veränderung in der Körperfärbung auf. Während juvenile Individuen eine grünliche Farbgebung zeigen, können adulte Exemplare verschiedene Tönungen von Braun bis hin zu grünlichen oder gräulichen Nuancen annehmen. Der Körperbau dieser Art ist abgeflacht und von seitlich angeordneten kleinen Dornen gekennzeichnet.
Ein ausgeprägter Sexualdimorphismus zeigt sich in der Körpergrösse sowie in spezifischen morphologischen Merkmalen. Weibliche Individuen erreichen eine Körperlänge von etwa 10 bis 12 cm, während die Männchen tendenziell etwas kleiner bleiben. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der Geschlechter stellt der Ovipositor dar, ein spitzförmiges Organ am Hinterleib der Weibchen, das zur Eiablage dient. Männliche Dornschrecken hingegen besitzen an den Hinterbeinen einen bis zu 1 cm langen Dorn. Durch schnelles Zusammenklappen von Ober- und Unterschenkeln können sie mit diesem Dorn auch potenzielle Fressfeinde aber auch Menschen verletzen.
Verglichen mit der Dorngespenstschrecke (Eurycantha calcarata) weist die männliche Dornschrecke eine noch stärker ausgeprägte Bedornung auf. Die Unterscheidung beider Arten gestaltet sich aufgrund ihrer äusserlichen Ähnlichkeit schwierig, ist jedoch anhand bestimmter Merkmale möglich. So bleibt die flügellose Dornschrecke im Durchschnitt etwas kleiner als die Dorngespenstschrecke und weist eine ausgeprägtere, insgesamt rauere Körperstruktur auf, während die Dorngespenstschrecke eine glattere Oberfläche besitzt.
Auch in ihrem Verhalten zeigen beide Arten Unterschiede: Während die Dorngespenstschrecke bevorzugt den Boden oder niedrigere Vegetationsschichten als Lebensraum nutzt, hält sich die flügellose Dornschrecke häufiger in höheren Ästen auf. Zudem reagiert die Dornschrecke deutlich empfindlicher auf äussere Reize oder Bedrohungen als die eher scheue Dorngespenstschrecke.
Diese Unterschiede in Morphologie und Verhalten sind für die Bestimmung der Arten von Bedeutung und ermöglichen eine genauere taxonomische Einordnung innerhalb der Ordnung der Gespenstschrecken (Phasmatodea).