Bündner Oberländer Schaf
Ovis gmelini aries
Die Wurzeln des Bündner Oberländer Schafs führen zurück auf das Tavetscherschaf. Diese gilt wiederum als direkter Nachkomme des Torfschafes, welches bereits in der Steinzeit in Mitteleuropa verbreitet war und als Ursprungsrasse der europäischen Hausschafe gilt. Das Tavetscherschaf hatte viele ursprüngliche Merkmale. Diese Schafrasse ist jedoch in den 1960er Jahren infolge von Inzuchtproblemen, trotz Zuchtbemühungen ausgestorben.
Mit dem Bündner Oberländer Schaf leben aber zumindest ein Teil der Eigenschaften des Tavetscherschafs weiter: in den 1980er Jahren startete ProSpecieRara ein Erhaltungsprojekt für das Tavetscherschaf. Einige wenige überlebende Tiere konnten gerettet werden. Aus ihnen und anderen Schafen aus verschiedenen Bündner Tälern ging das Bündner Oberländer Schaf hervor.
Diese Rasse zeichnet sich durch einen ausgeprägten Mutterinstinkt und eine hohe Wachsamkeit aus. Trotz ihres feinen Körperbaus sind Bündner Oberländer Schafe bemerkenswert robust und anpassungsfähig. Aufgrund ihrer Herkunft sind sie bestens an bergiges Gelände angepasst und zeigen eine aussergewöhnliche Trittsicherheit. Typisch für diese Schafrasse ist ein unbewollter Kopf mit feinen Gesichtszügen, wobei verschiedene Farbvarianten vorkommen. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist, dass bei dieser Rasse auch die weiblichen Tiere behornt sind – eine der Ausnahmen unter Schafrassen.
Verwandtschaft | Ordnung der Paarhufer, Gattung der Schafe (20 Arten) |
Lebensraum | Wildform in trockenen Gebirgslandschaften |
Lebensweise | tagaktiv |
Sozialstruktur | Herdentiere, mind. ein Männchen und drei bis sechs Weibchen |
Ernährung | Gräser und Kräuter |
Gewicht | Weibchen: 40 – 60 kg, Männchen: 60 – 85 kg |
Schulterhöhe | Weibchen: 65 – 70 cm, Männchen: 70 – 75 cm |
Tragzeit | Ca. 22 Wochen |
Wurfgrösse | Meist Zwillinge |
Lebenserwartung | Ca. 10 - 13 Jahre |
Nutzung | Fleisch, Wolle |
Aktueller Bestand | Leicht steigend dank Zuchterfolgen |
Im Zoo Zürich seit | 2025 |
Verbreitung
