
Bolivianischer Totenkopfaffe
Saimiri boliviensis boliviensis
Die eigenwillige deutsche Namensgebung haben die Totenkopfaffen von ihrer maskenartigen weissen Gesichtszeichnung mit der dunklen Partie rund um den Mund. Die Tiere bewegen sich sehr geschickt im Geäst auf vier Beinen fort und benutzen dabei den Schwanz als Balancierhilfe. Diese flinken Bewegungen haben ihnen auf Englisch den Namen Squirrel Monkeys, also Eichhörnchenaffen, eingebracht.
Bis 1980 wurden viele Totenkopfaffen gefangen, um sie als Haustiere zu halten. Viele Tiere gelangten auch nach Europa. Die berühmte «Meerkatze» Herr Nilsson in den Filmen von Pippi Langstrumpf war in Tat und Wahrheit ein Totenkopfaffe. Heutzutage sind die Tiere kaum mehr durch den Tierhandel bedroht. Vielmehr spielt die Zerstörung ihres Lebensraumes eine viel grössere Rolle. Fortschreitende Waldrodungen dezimieren den Bestand.
Verwandtschaft | Neuweltaffen, Kapuzinerartige (14 Arten), Totenkopfaffen (5 Arten), Bolivianische Totenkopfaffen (2 Unterarten) |
Lebensraum | periodisch überfluteter Regenwald, Galeriewald entlang von Gewässern, Sekundärwald |
Lebensweise | baumbewohnend, bevorzugt mittlere und untere Baumschicht |
Sozialstruktur | häufig in Gruppen mit über 50 Tieren, Weibchen sind dominierend, Rangordnung innerhalb der Geschlechter, manchmal zusammen mit Kapuzineraffen |
Futter | Insekten, Eier, kleine Wirbeltiere, Früchte, Nektar, Blüten, Knospen, Blätter |
Gewicht | 0,7 bis 1,1 kg, Weibchen leichter, Neugeborene 100 g |
Körperlänge | 26 bis 36 cm |
Schwanzlänge | 35 bis 43 cm (greiffähiger Schwanz nur bei Jungtieren) |
Tragzeit | 150 bis 170 Tage |
Wurfgrösse | 1 Junges |
Geschlechtsreife | Weibchen 3 Jahre, Männchen 5 Jahre |
Lebenserwartung | 30 Jahre |
Nutzung | Fleisch, als Heimtier, für Tierversuche im Labor (rückläufig) |
Aktueller Bestand | häufig, aber abnehmend |
Im Zoo Zürich seit | 2011, international koordinierte Zucht (EEP) |
Verbreitung
