Bergkaffee
Coffea arabica
Der bis zu sieben Meter hohe Strauch bildet weisse, süsslich duftende Blüten. Die als Kaffeekirschen bezeichneten dunkelroten Steinfrüchte haben eine zähe Schale, saftiges Fruchtfleisch und zwei Samen (Kaffeebohnen). Kaffee wird nur von den Samen reifer Früchte gewonnen. Diese werden nach dem Pflücken getrocknet. Durch maschinelles Schälen und Polieren werden Fruchtschale und Silberhaut von den grünen Bohnen entfernt. Diese Bohnen sind fast unbegrenzt lagerfähig und werden als Rohkaffee bezeichnet. Da gerösteter Kaffee rasch sein Aroma verliert, werden die Bohnen erst im Verbraucherland geröstet. Arabica-Kaffee gedeiht in kühleren Hochlagen, Robusta-Kaffee im feuchtheissen Tiefland.
Herkunft | Afrika und Asien, die drei afrikanischen Arten (Arabica- Kaffee 74 %, Robusta-Kaffee 25 %, Liberica-Kaffee 1 %) haben überregionale Verbreitung. Grösster Teil der Weltproduktion stammt heute aus Süd- und Mittelamerika. |
Anzahl verwandte Arten | 60 Arten |
Wirtschaftliche Bedeutung | Getränk |
Im Banne des Welthandels
Lange Jahre erwirtschaftete Madagaskar 30 Prozent seiner Exporteinnahmen mit Kaffee. 1950 erhielt ein madagassischer Bauer für ein Kilo Kaffee noch den Gegenwert von acht Kilo Reis, 2002 nur noch weniger als ein Kilo! Einige Staaten Nordamerikas und Europas haben 1989 das Internationale Kaffeeabkommen verhindert, das Quoten- und Preisregelungen vorsah. Seither sind die Preise massiv gefallen und der Weltmarkt ist überschwemmt mit Kaffee durchschnittlicher Qualität. Unzureichendes Management auf den verstaatlichten Plantagen und unzuverlässige Lieferungen aufgrund von Transportproblemen haben zum Niedergang der Kaffeewirtschaft in Madagaskar beigetragen. Der Export von Kaffee ist inzwischen volkswirtschaftlich unbedeutend. Für Madagaskar haben die sinkenden Welthandelspreise für Kaffee wirtschaftliche Konsequenzen. Das Land wird immer ärmer. Ein Wechsel zu anderen Produkten ist nicht einfach zu bewältigen und dauert oft Jahre.
Pat*innen
R. Schmid, Bülach | |
R. Böhler, Baden-Dättwil |