Arabische Oryx
Oryx leucoryx
Die Arabische Oryx ist perfekt an das Leben in trockenen Gebieten angepasst. Die helle Farbe des Fells reflektiert die Sonnenstrahlen und schützt so vor der Hitze. Ohne Schaden zu nehmen, können die Tiere ihre Körpertemperatur bei grosser Hitze bis auf 46,5 Grad Celsius erhöhen und in den kühlen Nächten auf bis 36 Grad absenken. Um den Flüssigkeitsverlust zu reduzieren, ist ihr Kot sehr trocken und der Harn sehr konzentriert. Wenn sich während der kühlen Wüstennächte Tau auf dem Fell der Tiere bildet, lecken die Tiere das Wasser ab und gelangen so zu einem Teil des nötigen Trinkwassers.
Die Arabische Oryx stand kurz vor der Ausrottung. 1960 wurde der Bestand auf noch rund 200 Tiere geschätzt. 1972 wurde das letzte Tier im Oman gewildert. Zwei Jahre vorher starteten die US-amerikanischen Zoos von Phoenix und Los Angeles ein Zuchtprogramm. Dabei standen nur neun Tiere zur Verfügung. Die Zucht war jedoch erfolgreich und so konnten 1979 einzelne Tiere nach Europa gebracht werden. Der Tierpark Berlin-Friedrichsfelde (damals in der DDR), der Zoo Antwerpen und der Zoo Zürich waren die ersten, die Arabische Oryx aus den USA bekommen haben. Der Zoo Zürich erhielt insgesamt sechs Tiere, welche die Basis einer erfolgreichen Zucht bildeten. Ab 1982 konnten erste, in Zoos geborene Tiere ausgewildert werden. Im Zoo Zürich gezüchtete Arabische Oryx gelangten nach Jordanien und 1993 nach Saudi-Arabien. Heutzutage wird der Bestand auf über 8000 Tiere geschätzt, davon rund 850 adulte Tiere in ihrem natürlichen Habitat. Dieser Artenschutzerfolg ist einigen weitsichtigen Zoodirektoren zu verdanken.
Verwandtschaft | Paarhufer, Wiederkäuer, Hornträger, Pferdeböcke, Oryxantilopen (6 Arten) |
Lebensraum | Halbwüsten und Wüsten |
Lebensweise | tagaktiv, Wanderungen in Gebieten mit frischer Vegetation |
Sozialstruktur | gemischtgeschlechtliche Herden mit bis zu 10 Tieren, selten in Herden mit bis zu 100 Tieren, Böcke zeitlich begrenzt als Einzelgänger unterwegs |
Futter | Gräser, Kräuter, Bodenfrüchte |
Gewicht | 60 bis 80 kg, Neugeborene 6 kg |
Schulterhöhe | 80 bis 100 cm |
Hörner | beide Geschlechter, 50 bis 75 cm Länge |
Tragzeit | 255 bis 265 Tage |
Wurfgrösse | 1 Jungtier |
Geschlechtsreife | 2 bis 3 Jahre |
Lebenserwartung | 20 Jahre |
Nutzung | Fleisch und als Jagdtrophäe, Nationalsymbol in Jordanien, in den Arabischen Emiraten und in Katar |
Aktueller Bestand | stabil, 7000 Tiere in Zoos, rund 1000 Tiere ausgewildert oder in grossen Freigehegen in Israel, Jordanien, Oman, Saudi-Arabien, Bahrain und Katar |
Im Zoo Zürich seit | 1979, von 1979 bis 2015 insgesamt 99 Jungtiere, international koordinierte Zucht (EEP) |
Verbreitung
Tierstimme
Pat*innen
A. Brunner, Dagmersellen | |
L. Hintermann, Zürich | |
U. Esenwein, Zürich | |
H. Zysset, Affoltern am Albis |