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  • Sumatra-Orang-Utan Hadiah im Zoo Zürich.

    Selbsterkennung von Menschenaffen im Spiegel

    Menschen erkennen sich selbst im Spiegel. Aber wie steht es um unsere nächsten Verwandten?

    Da Affen uns nicht sagen können, was oder wen sie im Spiegel sehen, müssen wir ihr Verhalten interpretieren – wie auch bei kleinen Kindern, die noch nicht sprechen können. Und genau wie bei Kindern zeigt sich die Fähigkeit zur Selbsterkennung im Spiegel darin, dass mit Hilfe des Spiegels Regionen des Körpers untersucht werden, die ohne ihn nicht zu sehen sind, z.B. der eigene Mund oder ein Farbfleck auf der Stirn.

    Westlicher Flachlandgorilla N'Gola im Zoo Zürich.

    Grosse Menschenaffen, wie etwa die Gorillas, zeigten bisher andere Reaktionen auf Tests mit Spiegeln als Kleine Menschenaffen. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Bisher hat man nur bei grossen Menschenaffen (Bonobos, Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans) ein solches Verhalten beobachtet. Aber auch bei ihnen gibt es Unterschiede. Kleine Menschenaffen (Gibbons) und andere Primaten haben das Verhalten hingegen nicht gezeigt.

    Kappengibbon-Weibchen Qiwèn im Zoo Zürich (2021).

    Das Max-Planck-Institut untersucht auch, wie Kleine Menschaffen, wie Gibbons, auf die Spiegel reagieren. Foto: Zoo Zürich, Pascal Marty

    Studie in 14 Zoos

    In einer vergleichenden Studie mit insgesamt etwa 250 Menschenaffen in 14 zoologischen Gärten, darunter auch die Gorillas, Orang-Utans und Gibbons des Zoos Zürich, wollen Wissenschaftler*innen des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie diesen Gemeinsamkeiten und Unterschieden auf den Grund gehen. Dazu präsentieren die Forscher*innen den Affen einerseits grosse Spiegel. Andererseits bieten sie ihnen auch kleine Handspiegel an, mit denen sie sich beschäftigen können, wenn sie mögen. Die Forscher*innen filmen die Interaktionen und werten sie anschliessend aus.

    Weitere Informationen zum Great Ape Research Network:

    GrApeNet