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  • Junger Asiatischer Elefant im Kaeng Krachan Elefantenpark.

    Ein neuer Rüssel im Elefantenpark

    Maxi und Ceyla-Himali sind nun – nicht nur im fernen Ausland – auch zuhause Grosseltern geworden.

    Heute Samstagmorgen, am 25. Februar 2017, hat die bald 12-jährige Asiatische Elefantenkuh Farha ein gesundes Kuh-Kalb auf die Welt gebracht. Die Geburt erfolgte um 7.34 Uhr in Begleitung von Farhas Mutter Ceyla-Himali.

    Dies ist für den Zoo Zürich die insgesamt zehnte und zugleich erste Geburt in zweiter Zoo-Generation. Farha selber wurde auch in Zürich geboren, der Vater Thai kommt aus dem Tierpark Hagenbeck in Hamburg. Für beide Elternteile ist dies der erste Nachwuchs.

    Nach der Aufregung, die sich akustisch auch auf die anderen Tiere des Hauses übertragen hatte, stand das Kalb bereits nach drei Minuten erstmals auf eigenen Beinen. Farha kümmert sich intensiv um ihr erstes Kalb. Ceyla-Himali steht ihr dabei als sechsfache Mutter mit viel Erfahrung zur Seite.

    Die bei Neugeborenen meist abgefragten Masse wie Gewicht und Grösse können – da kein direkter Kontakt mehr zu diesen Tieren besteht – noch nicht präzise angegeben werden. Das Gewicht dürfte rund 120 Kilogramm betragen.

    Es ist dies die zweite Elefantengeburt im 2014 eröffneten Kaeng Krachan Elefantenpark. 2014 erhielt mit Omysha «Familie Indi» Zuwachs, jetzt «Familie Ceyla-Himali».

    Elefanten haben mit 22 Monaten die längste Tragzeit der Säugetiere. Da ist es bei einer Schwankungsbreite von plus/minus dreissig Tagen schwierig, einen möglichen Geburtstermin etwas genauer voraus zu sagen. Verschiedene Paarungen von Thai mit Farha hatten zwischen Ende April und Anfang Mai 2015 stattgefunden. Die Geburt wurde folglich zwischen Mitte Januar und Anfang März erwartet. Die Tragzeit dürfte nun rund 666 Tage betragen haben.

    Noch vor wenigen Tagen sah alles noch recht «normal» aus: Farha war aktiv und ging in gewohnter Manier auf Futtersuche. Gelegentlich verharrte sie einen Moment und schien in sich hinein zu horchen, oder sie presste kurz ihr Hinterteil gegen eine Felswand. Heute Morgen nun fanden die Tierpfleger den Schleimpfropfen, der im Vorfeld der Geburt ausgestossen wird. Dann ging alles sehr schnell: Ein paar heftige Wehen, und das Kalb lag im Sand. Nach einer kurzen Aufregung schienen sich Farha und Ceyla-Himali aus Distanz zu überlegen, was da gerade passiert ist. Aber dann startete Farha definitiv in ihre neue Rolle als Mutter. Die Geburt erfolgte in einer grossen Sandbox im Hintergrundbereich.

    Ceyla-Himali und Farha haben eine enge Mutter-Tochter-Beziehung. Auch wenn Farha vielfach selbständig unterwegs ist, kehrt sie immer wieder zur Kontaktaufnahme zu ihrer Mutter zurück. Dieses Gespann hat nun gemeinsam ein Jungtier zu betreuen, denn Jungenaufzucht ist bei den Elefanten Familiensache. Dabei wird es diesmal keine Unterstützung mehr geben von der im letzten Frühjahr verstorbenen sehr erfahrenen «Tante Druk». So wird es auch für uns interessant zu beobachten sein, wie sich Grossmutter Ceyla-Himali in ihrer neuen Rolle einbringen wird und ihre Tochter Farha unterstützt.

    In der anderen Familiengruppe hatten wir die umgekehrte Ausgangslage: die Tochter erhielt ein Schwesterchen und übernahm Betreuungsaufgaben, wie etwa die Aufsicht beim Baden.

    Der Rufname des jungen Elefanten beginnt turnusgemäss mit «R». Der Zoo Zürich präsentiert in den nächsten Tagen drei Namensvorschläge, die einen Bezug zu Sri Lanka haben, der Herkunft von Ceyla-Himali. Interessierte Zoofreunde können dann mitbestimmen, welcher Name ausgewählt wird.

    Asiatische Elefanten sind bedroht

    Mit einem Bestand im Freiland von noch schätzungsweise 30-50‘000 Tieren (bereits mehrere Jahre alte Schätzungen) gilt der Asiatische Elefant als in seinem Bestand bedroht. Sein Verbreitungsgebiet umfasst dreizehn Staaten, der Bestand ist aufgesplittert in viele kleine Populationen. Bedrohungsfaktoren sind insbesondere der Verlust und die Zerstörung des Lebensraumes durch die Ausweitung der landwirtschaftlichen Nutzflächen und den Holzschlag sowie illegale Jagd.

    Der Name Kaeng Krachan unseres Elefantenparks nimmt Bezug auf den gleichnamigen Nationalpark in Thailand. Dort unterstützt der Zoo Zürich ein Programm, das die Erhaltung der letzten 200 im Park lebenden Elefanten zum Ziel hat. Dabei stehen Massnahmen zur Minderung der Konflikte zwischen Mensch und Elefant im Vordergrund.

    In Europa besteht für den Asiatischen Elefanten ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP), das vom Zoo Rotterdam aus koordiniert wird. Diesem Programm sind gut 300 Elefanten in über 70 Institutionen angeschlossen.

    Um den Futternachschub in den einzelnen Anlageteilen und deren Reinigung sicherstellen zu können, wechseln unsere Elefanten mehrmals täglich die Anlagen. In der kalten Jahreszeit sind wir dabei auch auf die Anlagen im Hintergrundbereich angewiesen. Wir bemühen uns, Farha und ihrem Neugeborenen so oft als möglich den Zugang zur grossen Innenanlage zu ermöglichen.