
Ndoki Wald
Geplanter Baustart: 2028 | Geplante Eröffnung: 2031 | Fläche: 2,9 Hektar
Eine offene, sumpfige Lichtung umgeben von dichtem Wald mit bis zu 25 Meter hohen Baumriesen. Gorillas durchkämmen die Vegetation; ein Zwergflusspferd durchbricht die Wasseroberfläche. Am Ufer beobachtet ein Okapi aufmerksam die anderen Tiere.
Diese Szenerie bildet das Zentrum des Ndoki Walds im Zoo Zürich. Der einzigartige neue Lebensraum entsteht im Rahmen der Entwicklung zum Zoo der Zukunft und wird neue Standards in der Haltung von Menschenaffen setzen. Dabei trägt er allen vier Hauptaufgaben des modernen Zoos Rechnung: Naturschutz, Artenschutz, Forschung und Bildung.
Film ab: Ndoki Wald
Video: Zoo Zürich, Region Five Media
Leben in Gemeinschaft
Wie im Masoala Regenwald und in der Lewa Savanne werden im Ndoki Wald verschiedene gefährdete Tierarten zusammenleben. Neben Westlichen Flachlandgorillas ziehen auf der Gesamtfläche von rund 29'000 Quadratmetern unter anderem Drills, Okapis und Zwergflusspferde ein.
Der Ndoki Wald wird in verschiedene Bereiche unterteilt sein. Wie in der Natur ziehen die Tiere in unterschiedlichen Zeitabständen und in wechselnder Zusammensetzung von einem Bereich in den nächsten. Das bietet immer wieder neue Reize und fordert die Tiere heraus, im Alltag neue Lösungen zu entwickeln.

Heute da, morgen dort: In wechselnder Zusammensetzung und unterschiedlichen Zeitabständen wechseln die Tiere im Ndoki Wald Bereiche und Mitbewohner. Das sorgt für neue Reize und Herausforderungen. Rendering: Zoo Zürich, Zooplanung Schneider Klein
Baumgiganten für die Gorillas
Eine Besonderheit des Ndoki Walds werden die lebenden Baumriesen sein. Rund 100 solcher bis zu 25 Meter hoher Giganten werden den Tieren natürliche Klettermöglichkeiten bieten. Das ist in dieser Form weltweit einzigartig für einen Zoo.
Damit die Bäume auch den starken Gorillas standhalten, müssen sie bei der Eröffnung der Anlage genug gross und alt sein. Eine spezialisierte Baumschule kümmert sich deshalb schon Jahre vor dem eigentlichen Baubeginn um die Aufzucht und Pflege der künftigen Ndoki-Wald-Riesen.

Hoch hinaus: Bis zu 25 Meter hohe Baumriesen werden das Bild des Ndoki Walds prägen. Damit die Bäume zur Eröffnung robust genug sind, ziehen spezialisierte Baumschulen die Bäume bereits jetzt heran. Rendering: Zoo Zürich, Zooplanung Schneider Klein
Naturschutz vor Ort
Wie der Masoala Regenwald und die Lewa Savanne hat auch der Ndoki Wald einen «grossen Bruder»: den Nouabalé-Ndoki-Nationalpark in der Republik Kongo. Der Zoo Zürich wird diesen künftig als sein neuntes Naturschutzprojekt unterstützen, in Zusammenarbeit mit der lokalen Projektpartnerin Wildlife Conservation Society WCS.
Der Nouabalé-Ndoki-Nationalpark ist ein gut 4000 Quadratkilometer grosses Naturschutzgebiet im Kongo-Becken. Er zeichnet sich durch einen weitgehend unberührten Regenwald aus. Der Nationalpark ist einer der wichtigsten Rückzugsorte für den Westlichen Flachlandgorilla sowie zahlreiche weitere gefährdete Tierarten.

Der Ndoki Wald lässt die Zoogäste mit allen Sinnen in die Heimat bedrohter Gorillas eintauchen. Die Gäste durchwandern und erleben den Wald auf verschiedenen Ebenen, von der Baumkrone bis zur Sumpflandschaft. Spannende Perspektiven und Begegnungen wecken Emotionen und sensibilisieren für den Erhalt der Natur. Rendering: Zoo Zürich, Zooplanung Schneider Klein
Sumatra Regenwald für Orang-Utans
Das bisherige Menschenaffenhaus bleibt nach der Eröffnung des Ndoki Walds mittelfristig weiter bestehen. Die Sumatra-Orang-Utans erhalten dann die bisherigen Gorilla-Bereiche zusätzlich zur Verfügung.
Langfristig baut der Zoo aber auch für die Orang-Utans einen neuen Lebensraum, in Form des Sumatra Regenwalds.
Kompakt erklärt: One Plan Approach
Der Zoo Zürich folgt dem «One Plan Approach» der Weltnaturschutzunion IUCN.
Der One Plan Approach beschreibt die Kombination von:
- Naturschutz vor Ort;
- Erhalt von Reservepopulationen gefährdeter Arten in Zoos;
- Erforschung der gefährdeten Arten.
Dies ist ein ganzheitlicher Ansatz. Alle Massnahmen zur Bewahrung der Artenvielfalt greifen ineinander und profitieren voneinander. Damit erzielt der One Plan Approach das Maximum an Schutz für gefährdete Tierarten.
Dem One Plan Approach sind nicht nur wissenschaftlich geführte Zoos verpflichtet, sondern auch lokale Naturschutzorganisationen, Regierungen sowie weitere am Natur- und Artenschutz beteiligte Organisationen. Statt dass diese Akteure nebeneinander her arbeiten, vereint sie der One Plan Approach in einer gemeinsamen Sichtweise. Beispiel: Das Wissen und die Forschung zu gefährdeten Arten aus Zoos wird auch in die Naturschutzprojekte vor Ort transferiert und umgekehrt.
Artenschutz ist eine Mammutaufgabe, die nur gelingt, wenn alle Akteure Hand in Hand zusammenarbeiten.