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  • Goldener Pfeilgiftfrosch
    Amphibian Survival

    Amphibian Survival

    Projekt seit:
    Direkte Beiträge bisher:
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    Der Zoo Zürich macht es möglich, dass in Kolumbien erstmals die Bestandesgrössen bedrohter Froscharten mit wissenschaftlichen Methoden untersucht werden. Diese Bestandesaufnahme von 71 Froscharten in fünf Nationalparks – und somit eines Drittels der in Kolumbien als bedroht eingestuften Froscharten – wird ein besseres Verständnis für deren Bedrohungssituation liefern.

    Die Amphibienvielfalt in Kolumbien ist überwältigend. Über 700 Arten sind bekannt und 214 davon als gefährdet eingestuft. Kolumbien weist weltweit die grösste Konzentration von bedrohten Amphibienarten auf. Zum Vergleich: In der Schweiz leben deren 20. Weltweit verbreitet sich ein für Frösche und Kröten tödlicher Hautpilz in rasantem Tempo, der sogenannte Chytridpilz.

    Das Naturschutzprojekt Amphibian Survival. Video: Zoo Zürich, frogs-friends.org

    Naturschutz konkret

    Momentan gibt es leider keine Möglichkeiten, die Ausbreitung des Chytridpilzes aufzuhalten oder kranke Amphibien in der Wildnis medizinisch zu behandeln. Deshalb hat die Erhaltung bedrohter Froscharten in menschlicher Obhut hohe Priorität, dies mit dem Ziel künftiger Wiederansiedlungen.

    In enger Zusammenarbeit mit der Wildlife Conservation Society WCS Kolumbien, dem Zoo von Cali sowie der Corporación Universitaria Lasallista de Medellín werden Verbreitung und Status in fünf der für die Amphibienvielfalt wichtigsten kolumbianischen Nationalparks erhoben.

    Aufgrund dieser Daten wird entschieden, welche Froscharten prioritär ins Amphibienzuchtzentrum im Zoo von Cali überführt werden müssen, um sie zu erhalten. Hier können sie in der vom Zoo Zürich finanzierten Zuchtstation vom Chytridpilz geschützt vermehrt werden. Sollte eine dieser Arten in der Natur aussterben, könnte der ursprüngliche Lebensraum nach Abklingen der Chytridpilz-Infektion mit Nachzuchten aus der «Arche Noah für Amphibien» wiederbesiedelt werden.

    Auch im Zoo Zürich halten und züchten wir verschiedene bedrohte Amphibienarten. Es sind hauptsächlich die Pfeilgiftfrösche aus den Regenwäldern Südamerikas und die Tomatenfrösche aus Madagaskar.

    Wissenschaftliche Bestandesaufnahme

    Das Engagement des Zoo Zürich konzentriert sich auf die wissenschaftliche Erforschung der Froschbestände in den Regionen mit der höchsten Anzahl bedrohter Arten.

    FORSCHUNGSGEBIETE

    In den fünf Nationalparks, wo die Forscher der Wildlife Conservation Society arbeiten, lebt insgesamt ein Drittel aller bedrohter Froscharten Kolumbiens.

    Forschungsgebiete des Projekts Amphibian Survival.

    Grafik: Zoo Zürich

    Nationaloparks und Anzahl bedrohte Froscharten

    1. Selva de Florencia (24)
    2. Los Forallones de Cali (19)
    3. Sierra Nevada de Santa Marta (11)
    4. Tatama (9)
    5. Chingaza, Munchique, Coplejo VolcanicoDoña Juana Cascabel (8)
    Studie am Goldenen Pfeilgiftfrosch

    Der Goldene Pfeilgiftfrosch hat natürlicherweise ein sehr kleines Verbreitungsgebiet in den tropischen Tieflandregenwäldern des Saija Flusses im Departement Cauca. Sein Lebensraum schrumpfte in den letzten Jahren zusehends durch Abholzung, deshalb wurde er kürzlich auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten als «gefährdet» eingestuft.

    Der Zoo Zürich finanziert eine erste Studie zum Bestand des Goldenen Pfeilgiftfroschs. Die Frösche unterscheiden sich im Muster der schwarzen Flecken auf ihrer Bauchseite, weshalb die Forscher jeden Frosch entlang bestimmter Zonen fotografieren und identifizieren. Nach mehreren Durchgängen der Beobachtungslinien lässt sich so die Bestandesdichte der Frösche ermitteln.

    Goldener Pfeilgiftfrosch.

    Aus Ameisen gewinnt der Goldene Pfeilgiftfrosch die Grundstoffe für sein Hautgift. Foto: Zoo Zürich, Martin Bauert

    Der Goldene Pfeilgiftfrosch ist eine der bekanntesten Froscharten, weil er als das giftigste Wirbeltier der Welt gilt. In seiner Haut produziert er sehr starke Gifte, die ihn vor Fressfeinden schützen. Indianer nutzten in früheren Zeiten das Gift der Frösche, um damit die Pfeile ihrer Blasrohre für die Jagd auf Vögel und kleine Affen zu präparieren.

    Südamerikanischer Regenwald

    Der immergrüne Regenwald ist der typische Lebensraum der tropischen Amphibien. Foto: Zoo Zürich, Martin Bauert

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